Kapitel 14: Von Gasballons, Maschinenfrauen und einer besonderen Aussicht

Während wir uns bereitmachen, die Treppen nach unten zu gehen, entdeckt Bob in den alten Plänen der Mine ein “Not-Aufstiegssystem” (Benny). Mit dem Wissen, dass wir am Ende nicht die gesamten Treppen nach oben zurückgehen müssen, machen wir uns auf den Weg in die Tiefe. Nur ein schwaches Licht leuchtet in der Umgebung, das von der dunstigen Luft geschluckt wird. Zum Glück funktionieren unsere Scheinwerfer an unseren Anzügen. Und solange wir die Helme geschlossen lassen, stört uns auch der säuerliche Mief nicht.
Die Spinnen-Viecher halten immer noch Abstand von uns – wir hören, wie einige uns nach unten folgen und andere uns ausweichen. Das Adergeflecht an den Wänden wird dichter, je weiter wir nach unten kommen. Dort liegen auch immer wieder Kokons im Weg, denen wir vorsichtig ausweichen.

Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir das Ende der Treppe und die Tür in eine große unterirdische Halle. Die Tür ist eingedrückt, ähnlich wie eine der oberen Türen an denen wir vorbeikamen. Vermutlich haben diese Krabbler sie zerstört.
Hier stehen viele große Maschinen der Vorfahren – zumindest passen sie zu einigen der Geschichten, die wir gehört haben. Dazwischen gehen Gänge in alle Richtungen ab. Wir sehen auch die Reste der eingestürzten Plattform und den beim Absturz getöteten Riesen. Etwa 200 weitere Monster starren uns aus der Entfernung an.
Bob weiß sofort, welcher der richtige Weg zu diesem Thermal-Verteiler (oder wie auch immer dieses Teil heißt) ist. Leider wird dieser von etlichen der Ungetüme versperrt – darunter auch ein paar der größeren. Zum Glück scheint es von der größten Sorte hier keines mehr zu geben.
Als ich mit den Scheinwerfern meines Anzugs in den Gang hinein leuchte, schreien die Viecher laut auf und weichen vor dem Licht zurück. Wir beschließen uns den Weg “freizuleuchten” und machen so viel Licht an, wie wir dabei haben – Anzug-Scheinwerfer, Taschenlampen und der Fluter von Bob.
Leider haben Dodo (Patzer) und ich nicht bemerkt, dass zu viel (und vor allem zu lange) Licht auch nicht gut ist und die Viecher aggresiv macht. Als zwei uns angreifen, können wir sie zum Glück abwehren. Die Schreie, die wir dann hören, gehen uns aber doch durch Mark und Bein. Für eine Weile war Bob dabei komplett bewegungslos und auch sein Licht ging aus (Patzer). Er meinte später etwas von einer Überlastung und einem Neustart.

Um seine Schwester zu beruhigen, beginnt Ethan ein Lied zu singen. Besonders bei den tiefen Tönen scheint es so, als würden die Spinnen-Wesen mitsingen – vor allem die größeren sind deutlich zu hören (Benny). Die Kleineren scheinen zu ihnen hingezogen zu werden und machen uns dadurch den Weg frei. Nur die beiden, die uns attackiert haben, reagieren nicht darauf und bleiben weiter aggressiv. Dodo und Whyrm stoßen die zwei von uns weg – auch sie beruhigen sich, als sie bei ihren Verwandten sind, und lassen von uns ab. Ich bin froh, dass ich meine Waffe nur gezogen und nicht geschossen habe – leicht hätte das für uns böse enden können. Also Dodo und ich dann wieder in die Menge der Feinde leuchten wollen, hält uns Evelyn davon ab – wir sollen die Krabbler nicht wieder aggressiv machen.

Am Ende des Ganges erreichen wir eine Maschinenhalle. Aus Rohren zischt immer wieder Dampf in den Raum; es ist ziemlich heiß hier. Die Viecher scheinen nicht näher zu kommen – und auch das Adergeflecht an den Wänden ist hier kaum vorhanden. Evelyn und Bob suchen, wie sie “Energie umleiten” können, um den Fahrstuhl zum Plateau in Betrieb nehmen zu können. Sie finden etwas, was wohl durch eine Explosion zerstört wurde und repariert werden muss. Beide beginnen sofort mit der Reparatur und der Rest von uns hält Wache. Aber in den 30 Minuten, bis der Prozess abgeschlossen ist, werden wir von den Vielbeinern in Ruhe gelassen.

Dann machen wir uns auf den Rückweg. Wieder singt Ethan uns den Weg frei. Als wir schon fast wieder am anderen Ende des Ganges sind, meint Bob, dass er den Gesang “aufgezeichnet” habe – anscheinend kann er jetzt auch singen. An der zerstörten Plattform angekommen, findet Bob das Not-Aufstiegsystem schnell und setzt es wieder in Betrieb. Wir machen uns an Gasballons fest, die uns durch den Schacht nach oben ziehen. So erreichen wir den obersten Steg. Wir gehen den Rest der Treppe nach oben und Bob bricht dort die zugeschweiste Tür auf. Nachdem wir die Mine verlassen haben, schliessen wir das Schott wieder und hoffen, dass wir damit sicherstellen, dass die Monster uns nie folgen können.

Wir gehen den selben Weg zurück zum Plateau-Aufzug, den wir auch gekommen sind. Als wir den Fahrstuhl erreichen, ist dieser funktionsfähig und wir fahren damit nach oben und machen uns dann zu Fuß auf den Weg zu den Ersatzteilen. Bob scheint zu wissen, wohin wir müssen. Unterwegs sehen wir, dass auf dem Plateau vor langer Zeit ein heftiger Kampf stattgefunden haben muss. Der Boden ist übersäht mit Explosionskratern. Einige der Gebäude und die wenigen Fahrzeuge, die zu sehen sind, sind zerstört. Von hier oben können wir die ganze Gegend überblicken, sehen auch den Wald, den Perimeterzaun und das seltsame blaue Leuchten.

Nach einer weiteren Stunde Fußmarsch erreichen wir endlich das Ziel. Wir sehen zwei Gebäude und einen Eingang in den Berg. Alles sieht unbeschädigt und sauber aus. So müssen die Ruinen der Vorfahren auch ausgesehen haben, als sie noch keine Ruinen waren. Über dem Eingang in den Berg steht in großen Buchstaben “Neonergy“.
Evelyn versucht den Eingang von einer Konsole aus zu öffnen. Diese scheint aber blockiert zu sein. Dann übernimmt Bob und nach 15 Minuten, öffnet sich das Schott. Unser Roboter meint, das System hätte sich gegen ihn gewehrt, was auch immer das heißen mag. Wir gehen hinein und hinter uns beginnt sich das Tor auch schon wieder zu schließen.
Wir stehen in einem weißen, hell beleuchteten Gang. An der Wand stehen mehrere kleine Fahrzeuge, sonst ist nichts zu sehen. Bis und vier “Gestalten” entgegenkommen: ein weißer Maschinenmensch, eine schwebende Metallkugel mit Tentakeln und zwei kompakt gebaute Roboter, die schwer bewaffnet sind. Alle vier sehen sauber und unbeschädigt aus. Hinter uns schließt sich der Eingang.

Ethan fragt, ob wir hier Ersatzteile bekommen können. Statt einer Antwort erzählt uns die weiße Eisenfrau etwas von “nicht autorisiert”, “Genen” und “Ausweisen” … Ich verstehe weniger als die Hälfte dieses Gesprächs. Aber ich verstehe sehr wohl, dass wir gehen sollen. Als sie (oder es?) das gesagt hat, öffnet sich der Eingang hinter uns auch wieder. Ethan kann noch erfahren, dass anscheinend seit 264 Jahren kein Mensch mehr hier gewesen ist.
Als er merkt, dass es keinen Sinn hat, weiter zu reden versucht Ethan durch eine gespielte Verletzung die Maschinenwesen dazu zu bewegen, uns tiefer in den Berg zu bringen. Leider kann die Metallkugel schnell erkennen, dass er sich beim “Sturz” über eines der Fahrzeuge nicht wirklich verletzt hat. Immer wieder werden wir mit gleichbleibend ruhiger Stimme aufgefordert, die Anlage zu verlassen. Allerding scheint die Maschinenfrau immer wieder zu zögern.

Nun übernimmt Dodo das Wort und erzählt, dass wir Ersatzteile für einen Reaktor benötigen. Zuerst weigert sich die Maschine, da diese Teile zu gefährlich für uns sind. Als wird dann aber vom Zustand des Reaktors ihn Sisone berichten und Bob den Standort und die Bauart benennt, ist sie zumindest bereit, uns zuzuhören.
Einige Minuten erzählen wir (vor allem Ethan) von unserem Dorf, dem Reaktor und dessen Zustand. Auf diese Art lässt sich die Maschinenfrau überzeugen, dass wir die Ersatzteile dringend benötigen und sie in unseren Händen keine Gefahr sind. Sie lässt die Komponenten sogar für uns bereitstellen und erlaubt Bob Zugriff auf alle Informationen, die es zu unserem Reaktor gibt (Bob +2 auf Arbeiten am Reaktor). Anscheinend sind uns die Maschinen hier jetzt wohlgesonnen.

Mittlerweile ist es 17:45 Uhr. Wir sollten so schnell wie möglich die Ersatzteile nach Sisone bringen.


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