Kapitel 30: Das (vorläufige) Ende einer Welt (A)

Das Geschrei der Mädchen ist schrecklich. Ihre Gesichter verzehren sich zu hässlichen Fratzen. Der Schrecken geht durch Mark und Bein, aber er lähmt uns nicht.
Evelyn verlässt das Gebäude, um Ethan zu unterstützen.
Flip stellt den Lautsprecher in seinem Anzug aus, um dem Schreien zu entgehen. Dann versucht der Nahkampf-Spezialist einen unbewaffneten Angriff. Seine ansonsten tödlichen Hände können den geisterhaften Erscheinungen jedoch keinen Schaden zufügen. Er nimmt darauf hin Abstand und geht in Richtung seiner Kameraden.

Eines der Mädchen, Rosaline, beginnt mit einer bedrohlichen Stimme zu sprechen: “Ihr habt etwas was uns gehört!” Kaum hat sie die Worte gesprochen, erwacht eine der beiden Stoffpuppen zu Leben. Das Spielzeug entgleitet B.O.B.s Hand und wächst und wächst. Bedrohlicher als das verzerrte, aufgestickte Lächeln sind die Hände des Stoffuntiers: Alle zehn Finger sind nun scharfe Bajonette. Der Anblick bringt selbst den Roboter für einen Augenblick aus seinem “seelischen” Gleichgewicht. Seine Prozessoren können den visuellen Input kaum verarbeiten.
Odette, das zweite Mädchen, reisst ihr Maul auf. Ihr Mund ist viel größer als er sein sollte. Aus dem Schlund strömt ein Schwarm Fliegen, der den ganzen Flur ausfüllt. Die Wucht des Schwarms erschrickt Dodo. Er spürt wie die Insekten versuchen in seine Rüstung einzudringen. Der Gestank nach verwesendem Fleisch ist fast unerträglich. Dann löst sich der Schwarm auf.
Die nächste Gefahr droht bereits: Der vernähte Mund des Puppenmonsters öffnet sich und Maden fallen heraus. B.O.B. aktiviert das Wissen, das er durch einen Wrestler-Film erworben hat, und versucht das Monster niederzuringen. Es gelingt ihm tatsächlich die Riesenpuppe zu Fall zu bringen, er stürzt aber unglücklich und landet unter dem Monster. B.O.B. hält die Puppe aber immer noch fest.

Um zu verstehen, was hier vor sich geht, ruft Dodo die Loa an. Ihm wird klar, dass die dunklen Wesen magische Entitäten beschwören. Ohne Magie wird man ihnen also wohl nicht beikommen können. Allerdings könnten die Mädchen auch ihren Frieden finden, wenn ihre Gebeine beerdigt würden. Der Seher ruft deshalb: “Flip, geh in den Keller! Finde die Gebeine.” (Doch Flip hört nix, weil er seine Lautsprecher ausgeschaltet hat.) Dann schlägt er dem Stoffmonster mit seinem Kriegshammer kraft- und wirkungsvoll auf die Hand.
Auch Robin nutzt die Gelegenheit für einen Schwertangriff. Zunächst trifft er nicht, aber er gibt nicht auf. Schließlich zerfetzt das Schwert den Rücken des Stoffmonsters. Maden und anderes Krabbelgetier werden sichtbar. Die Puppe gibt einen seltsam gurgelnden Laut von sich und speit direkt in B.O.B.s Gesicht.

Evelyn entdeckt ein Loch in der Außenmauer, das in den Keller führt [Benny]. Die Mauer wurde wohl im Laufe des Kampfes beschädigt. Sie geht auf die Maueröffnung zu. Ethan lässt die anderen Teammitglieder wissen, dass Evelyn draußen etwas gefunden hat. Außerdem fragt er nach, was Dodo gesagt hat.

Odettes Stimme ertönt wieder: “Sie sind nicht gekommen, um uns zu retten. Sie machen alles nur noch schlimmer.” Dodo bemerkt, dass die Stimme zum Teil aus seinem Kopf kommt und sieht, wie das Mädchen auf den Boden tritt und Energie aus ihrem Körper in den Boden fließt.

Nun ertönt auch Rosalines Stimme: “Ihr kommt hier niemals raus!” Und untote Kinderhände greifen aus dem Boden nach Robin, Dodo, B.O.B. und Flip. Einmal im Griff der Geisterhände, können sich die Helden nicht mehr bewegen. Nach und nach erscheinen auch die Gesichter der Kinder aus dem Boden, die unentwegt in einer fremden Sprache sprechen.
B.O.B. und Flip gelingt es als erste sich aus dem Griff der Kinder zu befreien. Der Vierarmige rennt in Richtung der Stoffpuppe. Auch Robin gelingt es, den Kindergeist abzuschütteln, der daraufhin wieder in den Keller gleitet. Robin zieht sich aus dem Nahkampf mit dem Stoffmonster zurück.

Draußen sieht Evelyn wie ein verwester Junge aus dem Loch wankt. Diesem folgt ein untotes Mädchen. Evelyn wartet erst einmal ab.

A Look Back… The Devil's Backbone | The Digital Fix
(Szenenphoto: The Devil’s Backbone)

Im Inneren schreit Odette: “Ich trinke euch leer! Gebt mir Eure Wärme!” Sie holt tief Luft und unnatürliche Kälte durchdringt die Körper der Kämpfer.
Die Monsterpuppe schlägt erneut nach Dodo, der jedoch den Angriff abwehren kann, obwohl er immer noch von den Geisterhänden gehalten wird.
Rosaline schreitet auf den Vierarmigen zu: “Dich fresse ich als Ersten!” Seine Beine heben vom Boden ab und er fliegt direkt in die Decke. Sein Kopf durchschlägt selbige. Der robuste Kämpfer bleibt zwar unverletzt, aber schwebt nun hilflos in der Luft.
Dodo gelingt es derweil, sich aus den geisterhaften Kinderhänden zu befreien, während B.O.B. die Monsterpuppe zerfetzt. Schreiend beginnt die Puppe wieder auf ihre reguläre Größe zu schrumpfen, während der Roboter ins Wanken gerät und stürzt.
Ethan fragt Evelyn, ob sie den Keller einstürzen lassen kann. Er kehrt dann in die Klinik zurück. Evelyn sucht nach einem Balkon oder ähnlichem, um den Kellerausgang zu verschließen, indem sie auf einen tragenden Balken schließt [Benny]. Sie trifft und der Balkon löst sich von der Wand und stürzt auf die Kindzombies. Als diese von den Trümmern zerquetscht werden, verkündet Evelyn: “Da kommen lebende Leichen aus dem Keller, aber man kann sie umbringen!”
Flip brüllt derweil Rosaline mit seiner animalischen Stimme an, die davon nicht wirklich beeindruckt ist. Er versucht sich in das Loch in der Decke hochzuziehen. Das schafft er auch fast. “Bleib hier!”, brüllt Rosaline und zieht ihn wieder nach unten.
Evelyn sieht wie drei weitere Kinderzombies dem Mauerloch entsteigen. Im Haus kommen nun sechs Kinderzombies die Kellertreppe hoch. Sie wirken teilweise verbrannt, teilweise ist ihre Haut ledrig. Robin, der sich wieder erholt hat, stürmt in die Richtung der Zombies.

(Szenenphoto: Night of the Living Dead)

Flip schafft es sich aus dem magischen Griff zu befreien und stürzt zu Boden. Er rennt zur Puppe, die nun wieder ihre normale Größe hat, reißt sie auseinander und brüllt: “Du wolltest doch diese Scheißpuppe!” Rosaline schaut ihn sehr böse an.

Schwebend und erschreckend schnell nähert sich Odette. Sie gleitet auf den Vierarmigen zu und fängt an immer schriller und schriller zu schreien. Doch dann greift ein Kinderarm aus dem Boden und bringt sie zu Fall. Das Geistermädchen stürzt durch Flip hindurch.
Draußen schießt Evelyn auf die Kinderzombies: “Ihr wollt Wärme? Könnt ihr haben!”, brüllt sie und brennt mit ihrer Laserpistole drei größere Löcher in den Körper eines Sechsjährigen, dessen Beine sich noch bewegen, während sein Oberkörper zerbricht.
Rosaline schreit “Ich fresse dich von innen!”, und stürzt sich ebenfalls in den Körper Flips. Für kurze Zeit ist sie in seinem Kopf. “Töte sie alle!”, schreit das Mädchen, während sie auf seinem Kopf hockt. Dann fällt sie auf den Boden.
Evelyn schließt mit Ethan auf, der die Halle betritt. Als das Mädchen die Monster sieht, setzt vor Angst ihr Herz aus und sie sackt in sich zusammen. “Was fällt euch Gören ein? Wir sind hier um euch zu helfen! Was habt ihr mit Evelyn gemacht?”, brüllt Ethan. Die Worte scheinen bei Rosaline etwas auszulösen, die kurz verharrt.
Dodo schreit: “Wir müssen in den Keller!”, und stürmt in die entsprechende Richtung. Die vier Kinderzombies kommen schneller heran und versuchen ihn vergeblich zu greifen. Von draußen rücken die drei Kinderzombies nach.
Ethans Welt ist noch schwärzer als sonst. Doch der Boden hinter ihm gibt wirklich nach und der Westflügel bricht wirklich in sich zusammen. Das Gebäude droht von einem magischen Sturm weggeweht zu werden.
B.O.B. holt die zweite Stoffpuppe heraus: “Mädchen, das gehört euch!” [Persuasion], doch dann spürt er, wie die zweite Puppe schwerer wird – und größer und größer. Dieses Mal wachsen dem Spielzeug Kanonen an den Händen, mit denen das Puppenmonster sofort angreift. Die rechte Kanone feuert, doch die Kanonenkugel zerschellt am Panzer des Mannes aus Stahl.
Dodo, der immer noch von den vier Kinderleichen umgeben ist, setzt zum Rundumschlag mit seinem Hammer an: Der erste Untote wird getroffen und rutscht über den Flur. Dem zweiten Kind platzt der Kopf. Das dritte wird in den Boden gematscht und das vierte wird in zwei Teile geschlagen.
Ethan hält den leblosen Körper Evelyns immer noch in seinen Armen, da hört er das Geräusch der nahenden Zombies. Verzweifelt versucht er ihnen auszuweichen, doch einer der Untoten verletzt ihn schwer.
Während aus dem Keller sieben weitere Zombiekinder kommen, stürzen sich die drei Zombies auf Robin.

Kaum hat Ethan sich ein wenig erholt, ruft er: “Rosaline! Odette! Wir bringen euch eure Puppen! Die Welt löst sich auf! Sagt uns, wie wir euch helfen können oder wir werden hier alle sterben.” Odette blickt zu Ethan und scheint über seine Worte nachzudenken.
Robin geht zum Angriff über: Ein Zombie verliert seinen Arm, dann zieht der Scharfschütze sich zurück. B.O.B. hingegen reißt einen Arm des zweiten Puppenmonsters einfach aus.
In diesem Moment öffnet Flip das Portal, was immer das auch bedeuten mag und wie immer er das gemacht hat. Er spricht Formeln und führt Handgesten aus, während Funken sprühen und blaue Blitze zu Perlmutt-farbenen Flächen verschmelzen, in welche alle Mitstreiter eingezogen werden. Flip hört oder sagt vielleicht sogar: “Der Funken in mir ist ein Teil von mir. Die Mädchen, von denen ich mich genährt habe, sind zu stark. Ich muss gehen.”

Dann gibt es einen lauten Knall. Diese Welt existiert nicht mehr. Ein andere wartet.

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