Shadow Files 57 – Der heilige Schwur

Max reagiert sofort, hechtet mit ausgestrecktem Fuß in die Flugbahn des ihm auf den ersten Blick am gefährlichsten erscheinende Objekt (es sieht aus wie eine Granate) und kickt es zurück zur Tür, bevor er unsanft auf den Boden kracht [Minor cost: hart auf den Boden] . Aus dem Augenwinkel sieht er, wie die Granate zielgenau so gegen die Wand prallt, dass sie im letzten Augenblick durch die sich schließende Tür ins Treppenhaus kullert. Im nächsten Moment gibt es einen grellen Blitz und einen ohrenbetäubenden Knall, der die drei Helden [Aspekt: geflashbangt] hinterlässt.

Dazu kommt ein beißender Weihrauchgeruch, der alle zum Husten bringt und Liam noch auf ganz andere Weise zu schaffen macht [milde Consequence: arkaner Abfluss]. Aus Richtung Tür ist noch ein dumpfer Knall zu hören. Dann wird sie aufgeschoben und ein Typ in einer modernen Kampfrüstung, die mit seltsamen Zeichen verziert ist, betritt selbstbewusst den Raum [Max Aspekt: eingeschüchtert]. Auf Englisch fordert er, die Waffen niederzulegen.

Goran erkennt im Hintergrund weitere Leute, einige scheinen verletzt zu sein. Er stürmt nach vorne und versucht den Neuankömmling umzurennen, doch vor all dem Pfeifen und Blitzen in seinem Kopf, kann er seine Kräfte nicht ausreichend bündeln und prallt wirkungslos ab.

Aus dem Hintergrund tritt jetzt ein weiterer Mann hervor. Er hat eine Mönchsrobe an, eine kleine, runde Brille auf der Nase, einen Dolch in der erhobenen Hand und schmettert lateinische Wörter in den Raum. Seine Hand leuchtet und Max ist [Aspekt: vom heiligen Licht geblendet].

Liam geht gelassen ein paar Schritte nach hinten, macht noch eine abfällige Bemerkung und erhebt dann seine unnatürliche Stimme, während er den Boden berührt. Eine perfektes Pentagram gräbt sich in den Betonboden [Aspekt: Segnungs-Pentagram des Gehörnten] und Liam ruft die anderen zu sich in den Schutzkreis. Max rappelt sich hoch, versucht sich auf seinen Atem zu konzentrieren [1 Aspekt annulliert] und hastet zu Liam. Goran dagegen zieht sich [Aspekt: erhobenen Hauptes] zurück.

“Ihr solltet lieber die Škorpioni jagen, die die Insassen rauslassen! Wir sind nicht Euer Feind!” ruft Liam, was ein sichtliches Zögern bewirkt. Alle, auch die verletzten Soldaten aus dem Treppenhaus und ein weiterer Soldat, der eine Art Zepter in der Hand trägt, schauen den Mann in der Robe an. Der erkundigt sich ganz ruhig, wer denn die Škorpioni seien und wer vor allem die Helden seien. Gleichzeitig gibt er den Soldaten ein Zeichen und drei von ihnen gehen heraus und ziehen hinter sich die Tür zu.

Liam zeigt auf den zerfetzten Söldner, der im hinteren Gangteil an der Wand liegt. Der übrige Soldat kommt professionell vorsichtig, doch in keinster Weise ängstlich, heran und schaut um die Ecke. Offenbar erkennt er nach dem Hinweis auch das Zeichen der illegalen Söldnertruppe und informiert den Mönch. Im folgenden Gespräch versucht der Mönch, mehr über die Heldentruppe herauszufinden und woher sie kommen. Max und Liam lenken mehr oder weniger erfolgreich das Interesse eher darauf, dass sie hier Hilfe für die Bekämpfung der sich im Umland rasant ausbreitenden übernatürlichen Seuche suchen, was ja sogar der Wahrheit entspricht. Dass sie dafür auf einen ganz bestimmten Insassen angesetzt wurden, verschweigen sie dabei vornehm. Andersherum wehrt der Mönch die meisten Gegenfragen ab. Er bezeichnet den Ort als Crna Jama, was soviel wie “schwarzer Abgrund” bedeutet.

Er erklärt, dass sein Protokoll eigentlich verlange, dass er die Eindringlinge töten müsse, doch aufgrund ihrer Hilfe gegen die Škorpioni bietet er an, sie unmittelbar nach draußen zu begleiten. Wenn sie andersherum weitere Informationen wollen und auf eine Zusammenarbeit bestehen, so verlangt er einen heiligen Schwur, der Einrichtung nicht zu schaden.

Unbesorgt sagen die Helden zu, den Schwur zu leisten. Doch als der Mönch seine Stimme zum Teil in hebräisch erhebt und das Ritual einleitet, erkennt Liam, dass es sich wohl um einen echten heiligen Schwur handelt und zögert. Der Mönch unterbricht und es gibt eine weitere Diskussion, die von Gefechtslärm aus den anderen Stockwerken begleitet wird, was den anwesenden Soldaten sichtlich nervös macht, den Mönch dagegen in keinster Weise aus der Ruhe bringt. Schließlich ringt sich auch Liam durch, den Schwur zu vollenden. Mit Fortschreiten des Rituals erkennen auch die weniger empfänglichen für das Übersinnliche, dass sie gerade etwas wirklich bedeutsames versprochen haben. Der Eindruck hinterlässt eine Gänsehaut…

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