
(19:32 Erdzeit: Peter malt den ersten Penis)
An diesem fremden Ort klingt eine felisäische Stimme fast vertraut. Eilig bewegen wir uns auf die Hüttenansammlung zu, auch Robin schließt zu uns auf. Auf Bitte von Flip spricht Ethan weiter über das Übersetzungsgerät, und die schwache Antwort führt uns zu dem seltsamen Metallgebäude. Es ist im Wesentlichen ein großer Metallkasten auf Stützen, die inzwischen fast komplett im weichen Waldboden versunken sind. Oben drauf sind irgendwelche technischen Sachen zu sehen. Es passt überhaupt nicht zu den Holzgebäuden, die offensichtlich seit Ewigkeiten nicht benutzt sind, die meisten sind eh eingefallen. Ich schaue mich um, hier könnte überall jemand lauern, aber ich kann niemanden sehen.
Flip erzählt, dass der Metallkasten ein militärisch taktisches Analysezentrum ist. Er hat sowas schonmal gesehen, diese Dinger wurden typischerweise zur Erkundung in Zielgebiete militärischer Operationen plaziert. Ihn wundert, dass es kein Logo (also Erkennungszeichen, wie er Evelyn erklärt) aufweist. Vielleicht wurde es von der Spezialeinheit, der der bedauernswerte Elitesoldat in der anderen Hütte angehörte, hier abgesetzt.
Auf der Rückseite in Richtung der Inselmitte ist eine kleine verbogene Rampe, die zu einem Shot führt, das massiv beschädigt wurde und halb offen steht. Im Innenraum sind Licht und blinkende Anzeigen zu erkennen. Offenbar gibt es hier irgendeine Energiequelle. Neugierig schlüpft Evelyn rein und zieht Ethan hinter sich her, gefolgt von Flip und Robin, die das Mädchen und den Blinden nicht ungeschützt ins Ungewisse laufen lassen will. Auch Bob will folgen, passt aber nicht durch das nur teilweise geöffnete Shot. Mit seinen Maschinenkräften stemmt er sich gegen das Shot, das aber nur langsam und mit einem unangenehmen Kreischen nachgibt. Und solange versperrt er mir den Zugang und den Blick nach innen.
Von innen höre ich wieder die Felisäer-Stimme. Das Vorvätergerät an Ethans Gürtel übersetzt: “Ihr seid in Gefahr”. Ethan spricht mit Ihr, doch er benutzt gar nicht das Gerät, sondern formt selber felisäische Laute, was sehr fremdartig klingt. Auf die Frage, wer ihr das angetan hat, spricht sie von der Frau, die kein Mensch mehr ist und dass es noch andere Opfer gäbe. Dann höre ich ein Husten und Würgen und Ethan schickt Evelyn nach draußen, weil sie keinen Schutzanzug an hat. Im Gegensatz zu mir kann sie an Bob vorbeischlüpfen, während er mit der Tür zugange ist.
Endlich hat der Metallmann die Tür auf und ich folge ihm in den Raum. Alles ist voll mit Schränken und Regalen mit Vorväter-Ausrüstung, einige Computer, ein paar Sitzgelegenheiten und zwei vergitterte und zum Teil mit Glas abgetrennte Zellen.

In der kleineren Zelle liegt die Felisäerin in einer Lache aus frisch erbrochenem roten Schleim. Sie ist über und über mit Geschwulsten übersäht, an einigen Stellen sind hässliche Narben und Verbrennungen zu sehen, an anderen auch so pflanzliche Veränderungen wie bei dem Soldat in der anderen Hütte. Außerdem gibt es Stellen, an denen irgendjemand das Fell wegrasiert hat und es gibt Einstichstellen von Kanülen. Schwarzroter Sporenrauch tritt bei jedem Atemzug aus ihrer Nase und ihrem Maul.
Bob reißt die Zellentür aus den Angeln, woraufhin vor einer Wand das geisterhafte Abbild einer Frau in Militärkleidung erscheint, die andauernd im immergleichen Ton wiederholt: “Wir haben eine Verletzung des Sicherheitsprotokoll. Sichern sie Einheit 1-2-A!” Flip murmelt etwas von einer Standard lower Militär-KI namens Sirtana. Er vermutet, dass noch andere solche Erkundungsmodule auf der Insel sind. Wenn die noch funktionieren, würde dort die gleiche Meldung angezeigt.
Darum sollen sich die anderen kümmern. Vielleicht können die Loa dieser schrecklich zugerichteten Kreatur helfen. Da die Krankheit oder Vergiftung oder was es auch immer ist, sehr weit fortgeschritten ist, muss ich sehr viel Kraft zusammennehmen. Und ich spüre Loco, wie er die Krankheit und das Gift zurückdrängt. Dennoch bin ich zu spät gekommen, der Schaden, den dieser Rotbrand angerichtet hat, ist nicht mehr umkehrbar.
Mit irgendeinem alten Trick aus seiner Militärzeit bringt Flip die nervende Computerstimme zum Schweigen. Er ruft Evelyn auf dem Dach zu, ob sie das Modul irgendwie vom Netz nehmen kann, was auch immer das heißt. Vielleicht hat das was mit den Vorvätergeräten zu tun, die Evelyn auf dem Dach entdeckt hat. Sie sprach von irgendwelchen Maschinen zum Erzeugen von Energie, Sensoren und Antennen. Der Metallmann sagt, dass er vielleicht über den Computer etwas erreichen kann.
Ich wende mich wieder der Felisäerin zu. Sie macht einen etwas wacheren Eindruck und schaut uns wohl das erste Mal richtig an. Sie spricht uns auf den Perimeter an und fragt, ob wir aus Sisone kommen. Als wir es bejahen, sagt sie kühl: “Dann sind wir Feinde.”
Diese arrogante Katze. Ich fauche sie an mache ihr klar, dass es Feinde gibt, die nicht von dieser Welt sind und dass sie sagen soll, was sie weiß, damit wir dieses Unheil beenden können. Sie sagt, dass die Felisäer hier jahrelang geforscht haben und wir hier nichts tun könnten. Wir sollen zurück nach Sisone gehen und auf Verstärkung warten. Ich halte ihr den Stein vor die Nase, doch sie sieht nicht, was für eine Macht darin wohnt. Ich glaube, sie hat keine Ahnung.
Ethan redet weiter auf sie ein. Der blinde Mann bringt sie noch etwas zum Reden, doch die Katze erzählt nicht viel mehr, als was wir schon wissen: dass die Menschenfrau selber Wächterin war aber nun der roten Transmutation dient und die anderen Wächter getötet hat. Im Berg treffen sich zwei alte Laylines, dort treffen sich mehrere Dimensionen. Für Menschen wäre das wohl ein heiliger Ort.
Auch als Ethan fragt, warum die Felisäer uns in Sisone hinter den Perimeter gesperrt haben, gibt es nicht viel neues, sie sei nur Mönch, kein Politiker. Die Menschen hätten sich immer selbst geschadet und die Felisäer wollten die Menschen vor sich selbst beschützen. Wenn wir den Perimeter verlassen können, dann sollen wir den Planeten verlassen, denn hier könnten wir nichts tun. Ich weise sie darauf hin, dass es Menschen waren, die vor langer Zeit, lange bevor die Felisäer überhaupt hier waren, schon einmal das Böse hier eingedämmt haben. Deshalb haben wir bessere Chancen.
Ethan bittet Flip, das Leiden der Katze zu beenden. Flip bringt sie nach draußen und kehrt kurze Zeit später allein wieder zurück.
Der Metallmann sitzt immer noch an den leuchtenden Vorvätermaschinen und sagt, dass er noch Zeit braucht. Robin klettert auf ein etwas höheres, ehemals zweistöckiges Holzhaus um Wache zu machen.
Flip schaut sich in den Ruinen um, um ein Nachtlager zu finden. In einem der Gebäude entdeckt er sogar einen Keller, in dem wir uns geschützt verbergen können. Allerdings glaube ich nicht, dass wir zuviel Zeit verschwenden sollten. Es ist zwar heute schon viel passiert, aber wir werden hier keine ruhige Nacht verbringen. Also versuche ich so gut wie möglich Kraft zu sammeln. Ich nehme Kontakt zur Erde auf und versuche, mich mit meinem Gesang auf den Stein und die ursprüngliche Macht der Insel einzustimmen.
Als Flip zurückkehrt fragt ihn Ethan, ob er eine Idee hätte, wie wir die Insel abfackeln könnten. Flip will sich Gedanken machen. Doch bevor er weiter sinnieren kann, meldet Robin, dass er drei sehr große Wildschweine sieht, schnurstracks in unsere Richtung kommen. Auch sie sind offensichtlich von der roten Krankheit befallen. Einen Moment ertönt ein markerschütterndes, völlig unnatürliches Schreien und der ganze Walt scheint mit einzustimmen. Es ist, als würde sich die Erde selbst bewegen und überall um uns herum ist Knacken zu hören. Dann stürmen die Wildschweine auf uns los.
Bei einer der Kreaturen erkennt Robin sieht ein seltsames Dornengewächs auf dem Rücken, mit einem seltsamen Blütengewächs, das wie ein Maul aussieht und das stumm mitzuschreien scheint. Flip gibt uns zu verstehen, dass wir ihm in eine Deckung folgen sollen. Evelyn schnappt Ethan und wir rennen Flip hinterher.
Kurz bevor wir die Mauer erreichen, sehen wir zwei der Kreaturen auf uns zu stürmen. Es ist ein widerlicher Anblick, mit einem normalen Tier haben diese Ausgeburten nicht mehr viel gemein. Ein Energiepuls zuckt von Robin’s Position herab und einem der anstürmenden Kolosse knicken die Beine ein. Sein massiver Leib schlittert und purzelt auf uns zu, aber bleibt dann zum Glück bewegungslos liegen.
Hinten sehe ich Bob in der Tür des Metallhauses erscheinen, er hat wohl seine Arbeit unterbrochen (Bennie, muss wieder von vorne anfangen) und kann gerade eines dieser seltsamen Schweine auf sich zu rennen sehen.
Wir suchen Deckung hinter der Mauer, die zwar an sich stabil aussieht, aber gegen diese Monstren nicht viel Schutz geben wird. Während Evelyn vergeblich auf die verbleibende Kreatur schießt, lässt ihr Blinder Bruder einen bedrohlichen Brüller los, in der Hoffnung, damit die Schweine zu verwirren, doch das Monster rennt unbeirrt auf uns zu.
Aus der Nähe sieht das Wesen noch unheimlicher aus mit seinen Planzengeschwüren und vier leeren Augenhöhlen, die uns anstarren. Ich rufe die Kräfte der Insel zu Hilfe. Ein grünes Schimmern ergießt sich vom Stein in meiner Hand in die Erde und kurz vor dem Eber schießt ein spitzer Pfahl aus dem Boden, in den das Monster mit voller Wucht reinrennt und aufquiekt.
Neben mir wirbelt der Vierarmige Dreck auf, um das Monster abzulenken und schießt mit seinem Pulsgewehr ein riesiges Loch in den verdorbenen Körper, der daraufhin in den Dreck schlittert und bewegungslos liegen bleibt.
Das dritte Schwein stürmt mit voller Wucht in Bob, doch der Metallmann bleibt unversehrt stehen.
Diesmal trifft Evelyn genau und auch der dritte schwere Leib purzelt zu Boden. Während wir fassungslos die riesigen Torsos anschauen, sieht Flip aus der Mauer oder den Steinen neben uns einen kleinen Kopf mit strubbeligen Haaren erscheinen und meint ein kurzes Kichern zu hören, bevor der Kopf wieder verschwindet.
Es müsste jetzt ca. 17:15 sein???
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