
Wir sitzen am Lagerfeuer. Es gibt gegrillten Fisch. Morgen wollen wir aus den Booten eine Transportmöglichkeit für die Ladung zusammenbasteln und dann den Fluss entlang schippern. Während wir essen, erzählt Flip von seinem Treffen mit Norkron, dem Brodkil-Anführer: Sie kamen, um mit den Felisäern Handel zu treiben. Doch dann hat sich ein Rift aufgetan und die Insekten kamen. Felipolis – eine mächtige Stadt der Felisäer – liegt ca. 20 Meilen von hier entfernt. Der Weg dorthin ist jedoch gefährlich – zu viele dieser riesigen Insekten. Mit den Felisäern sollte man sich nicht anlegen, selbst für die Brodkils sind sie eine Herausforderung. Und dann erzählt Flip noch, dass wir uns alle auf einer Insel befinden. Die Wasserfläche vor uns ist ein Binnensee. Es gibt wohl auch ein Festland; dort bekriegen sich verschiedene Menschenreiche.
Dann legen wir uns schlafen. Flip übernimmt die erste Wache. Er sieht sich die Stadt mit seinen Soldaten-Augen an. Mit einem eingespielten Team könnte er eindringende Brodkils locker abwehren. Mit uns wird das schwieriger. Ihm ist auch bewusst, dass die Brodkils einen ordentlichen Kampf suchen. Das könnte ein Problem werden, wenn die restliche Truppe zurückkehrt. Aktuell sind es neben Norkron noch sechs weitere Dämonen. Der böse Boss allein ist schon ein mächtiger Gegner. Trotz allem findet Vierarm eine optimale Stelle für den Fall der Fälle.
Dann kommt Evelyn an die Reihe. Es ist ihre erste Wache, bisher wurde sie von der Gruppe davor bewahrt. Doch ihr Dickkopf war dieses Mal größer. Sie mümmelt sich auf dem Dach in eine Decke ein und nimmt eine Tasse heißes Wasser mit. Ihre Gedanken schweifen ab: sie denkt die ganze Zeit daran, das Boot zusammenzubauen. Doch jäh wird sie aus ihren Gedanken herausgerissen. Da flackert doch Mündungsfeuer auf? [Notice Patzer] Sofort wirft sie sich zur Seite, verschätzt sich doch und stürzt vom Dach. Dank guter Reaktionen [Benny] kann sie sich gerade noch abrollen und vor schlimmeren Schaden bewahren. Nach einer kurzen Verschnaufpause weckt sie die anderen. Sie erzählt (mehrfach) von dem Mündungsfeuer (in der Stadt, Richtung Wasser). Und jetzt hört man auch Wolfsgeheul in der Nähe. Aufgrund der Beschreibung vermutet Flip ein Pulse Rifle. Der vierarmige Soldat klettert aufs Dach. Er sieht die flimmernde Stelle, doch befindet sie sich auf dem See. Es ist keine Waffe. Etwas Lebendes? Es schimmert leicht grünlich, dann wieder orange, dann gelb. Und es bewegt sich. Wie ein leuchtender Ball, der über der Wasseroberfläche schwebt. Manchmal geht das Licht kurz aus, dann wieder an. Ist es eine Drohne? Er ruft nach Dodo, aber der ist noch in Unterhose. Nachdem er angekleidet ist, klettert auch Dodo nach oben. Doch er erkennt nichts außer einem verschwommenen leuchtenden Fleck. Die Bewegungen sind chaotisch, es ist vermutlich kein Kommunikationsversuch. Dann stößt auch Robin in voller Montur auf das Dach und beobachtet die Wölfe. Sie sind in der Nähe des Hafens und auch sonst tief in die Stadt eingedrungen. Und sie scheinen zum Hafen zu laufen. Vermutlich laben sie sich an den Felisäerleichen.
Dann sieht Flip einen der Wölfe ins Wasser springen. Das Tier paddelt auf das Licht zu. Sofort macht sich Vierarm vom Dach runter und auf den Weg zum Hafen. Er will beobachten, was dort passiert. Er stolpert fast über einen Wolf, doch kann er ihn mit seiner Tier-artigen Stimme zum Rückzug bewegen. Dann kommt der Hüne an den Hafen: Von dem Wolf im Wasser ist nichts mehr zu sehen. Ein Wolfsmonster in der Nähe knurrt noch die Wasseroberfläche an, zieht dann den Schwanz ein und tippelt in eine Seitenstraße davon. Unser Soldat klettert auf ein Dach und blickt auf den See.
Das Wolfsgeheul ist inzwischen sehr gleichartig und wird von überall ergänzt. Robin hält es für ein Klagelied.
Das Licht ist verschwunden. Flip wartet über eine halbe Stunde am Wasser. Er bemerkt, dass sich die Wölfe zurückziehen. Obwohl hier ein Haufen toter Felisäer liegt, kommen sie dem Wasser nicht mehr nahe. Gerade will der Soldat seinen Beobachtungsposten aufgeben, da erscheint das Licht wieder. Und es bewegt sich. Dann scheint auch noch sein Funksystem eine Störung zu haben, denn er hört eine Stimme. Ein wunderschönes Lied. Ist es eine Frauenstimme? Oder ein Engel? Ist es Flips vermeintliches Kind? Es ist wunderschön! Das nächste, das Flip wahrnimmt ist, dass er gerade im Wasser wie ein Sack zu Boden sinkt und über Funk von Ethan im Befehlston angebrüllt wird. Der Soldat hat keine Ahnung, wie er ins Wasser gelangt ist (Robin hat beobachtet, wie Flip mit ausgebreiteten Armen ins Wasser gewatet ist).
Gerade kommt er einigermaßen zu Bewusstsein, da sieht er auch schon, wie ein monströses, ekelhaftes, nacktes Weib mit Torpedo-Geschwindigkeit auf ihn zurast. Das Ding hat Tentakel statt Beinen, Krallen, mehrere Reihen von Zähnen und kreischt unter Wasser gigantisch laut. Am Hals ist eine Art Blase, die grünlich, orange, gelblich schimmert. Doch hat dieses Krakenweib weder gut gezielt, noch hat es die Geschwindigkeit unter Kontrolle: Es saust an Flip vorbei und kracht in die Kaimauer. [Patzer] Evelyn, Dodo und Robin rennen sofort zum Hafen. Flip versucht aus dem Wasser zu kommen, im zweiten Anlauf klappt es. Ihm folgt das Tentakelmonster. Und es lässt einen Schrei los, der das eine oder andere Glas zum Platzen bringt. Die Anzüge halten zum Glück. Dann speit dieses Ungetüm einen Schwall schwarzer Egel-artiger Dinger auf Vierarm. Er wird über und über damit bedeckt. Zudem klebt diese ölige Masse massiv und Flip hat sichtlich Mühe, sich zu bewegen. Das wird von der skurrilen Frau sofort ausgenutzt: Sie bewegt all ihre Tentakel, holt aus und stolpert über ihre eigenen Extremitäten: auf Land scheint sie weniger gewandt zu sein und stürzt krachend zu Boden. [Patzer] Nachdem sie sich aufgerichtet hat, schlägt sie noch einmal auf den immer noch festgeklebten Soldaten. Doch ausrichten kann sie nichts. Dann endlich reißt sich Flip los und er zieht sich etwas zurück. Währenddessen wird die riesige Wasserkreatur von einem Heavy Pulse getroffen. Doch der Schuss aus Robins Gewehr richtet leider nichts aus. Flip trifft beim Rückzug auf Dodo. Evelyn will die Schwäche des Feindes an Land ausnutzen. Sie sieht ein paar Fässer, die nur notdürftig mit ein paar Seilen festgemacht wurden [Benny]. Sie schneidet die Seile so durch, dass die Fässer Richtung Kraken rollen. Das Ding kommt aber recht schnell zu sich und schlägt auf Dodo und Flip ein. Der Dicke rennt zwischen die Tentakel und schlägt mit seinem Hammer auf das Ungetüm ein. Doch ausrichten kann auch er nichts. Flip dreht nun endgültig durch, brüllt, rennt in die und greift nach einem der Tentakel und reißt diesen mit bloßen Händen ab. Dann haut er wie wild mit zwei Armen auf den wogenden Widersacher ein, während die anderen beiden Arme nach dem Licht in dessen Hals greifen. Das hält das Fischweib nicht aus: Gurgelnd klatsch sie nach hinten auf den Boden, zuckt noch etwas und bleibt dann still liegen. Die Gefahr ist gebannt. Überall sieht man schwarzen Schleim, doch es wird ruhig. So ruhig, dass das Wolfgeheul wieder zu hören ist. Robin meint, es sei Triumphgeheul. Anscheinend „kannten“ die Wölfe dieses Wasserwesen.
Dodo erzählt, dass er viele alte Geschichten über Wesen kennt, die Wanderer mit ihrer Erscheinung (hübsche weibliche Oberkörper), Licht und lieblichem Gesang anlocken, um sie dann zu fressen. Es gibt viele Namen dafür – Nixe, Meerjungfrau, Irrlichter, Nereiden … Und sie leben nicht nur in Seen und Bächen, sondern auch in Wäldern und Höhlen. Dieses Wesen ist also vermutlich nicht durch einen Rift zu uns gekommen; es ist einheimisch. Vermutlich lebte sie alleine hier. Sonst hätten uns mehrere dieser Raubtiere angegriffen. Anscheinend kamen die Felisäer mit ihr klar (vielleicht war so ein Katzenfell einfach nicht lecker und zu haarig?) oder sie wussten sich zu wehren. All diese Wesen – wir treffen sie erst seit der Perimeter gefallen ist. Anscheinend haben die Felisäer uns also doch vor den Gefahren der Welt beschützt.
Es ist der 02. Oktober PA, ca. 2:00 Uhr.
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