Kapitel 4: Von Hausbären, Steineschmeißern und einer wilden Fahrt

Als wir – also Ethan, Evelyn, Bob, Dodo und ich – mit dem immer noch bewußtlosen Klawfurl nach Sisone zurück kommen, ist es bereit 4 Uhr morgens. Während wir unterwegs waren, hat Whyrm beim Aufräumen in der Stadt geholfen. Außerdem versuchte er die Kinder zu beruhigen, wobei es anscheinend zu einem Unfall (Patzer) gekommen ist, bei dem ein Kind verletzt wurde. Einige der Jäger patrouillierten um die Stadt und es wurde ein Ausguck auf dem höchsten Gebäude eingerichtet.

Bürger Sisones

Unsere Ankunft in diesem lauten Gefährt bleibt natürlich nicht unbemerkt – als Evelyn die Heckklappe öffnet, steht ein großer Teil der Bewohner Sisones um uns herum – einige der Jäger mit gespanntem Bogen. Dodo schleppt Klawfurl nach draußen und Ethan beginnt mit den Leuten zu reden – er erzählt, dass auch sie von den Käfern angegriffen wurden. Als Bob aussteigt, müssen Ethan und Jekawa die Menge um uns herum erstmal beruhigen – der Anblick der Mensch-Maschine ist am Anfang doch ziemlich erschreckend. Ich berichte den Jägern noch, dass wir draußen mindestens ein Duzend Käfer und deren Spuren gesehen haben und sie sich nicht all zu weit von Sisone weg befinden. Trotz der Situation mit dem Reaktor meint Jekawa, dass wir uns alle erst einmal ausruhen und etwas schlafen sollen. Während wir Klawfurl in eines der Steinhäuser im Süden bringen, hören wir noch, wie Jekawa die Jäger wieder auf ihre Posten schickt und unsicher Anweisungen gibt. Die Situation scheint ihn zu überfordern.

Dodo legt Klawfurl auf ein Bett – bevor er aufwacht, suche ich ihn nach Waffen ab. Er hat nur eine lange Peitsche mit einem seltsamen Griff bei sich. Die nehme ich ihm ab und lege sie weit von ihm weg. Er trägt übrigens überraschend einfache Kleidung – eine Rüstung aus Leder und Fell – nichts, was die besondere Überlegenheit der Felisäer zeigen würde. Seine sonstige Ausrüstung scheint er bei dem Angriff durch die Käfer verloren zu haben – nur ein zerissener leerer Beutel ist noch da.

Klawfurl

Dodo gelingt es Klawfurl aufzuwecken. Wie ein gejagtes Tier geht er sofort in eine Abwehrhaltung und springt dann mehrere Meter in eine Ecke des Raums. Ich lasse ihn dabei nicht aus den Augen – falls er angreift bin ich bereit zu reagieren. Dodo gibt ihm ein Glas Wasser und Ethan beginnt ihm die Situation in der Stadt zu schildern – den Angriff, die Schäden am Reaktor und dass der Rat wohl nicht mehr existiert.

Auf die Bitte um Erlaubnis, die Ersatzteile zu suchen, meint er nur, dass es nicht seine Aufgabe sei, uns gehen zu lassen. Als Klawfurl sich Bob anschaut und nochmal unsere Rüstungen ansieht, wird ihm klar, dass wir die “Aufwiegler” sein müssen, die in den Ruinen unterwegs waren. Whyrm hält er in seiner Bärenform für ein Haustier – wir lassen ihn in dem Glauben, dass der Bär abgerichtet wurde, bei schweren Arbeiten zu helfen.

Ethan berichtet, wie wir Klawfurl im Wald gefunden haben – und dass wir ihn gesucht haben, damit er uns hilft, die Stadt auf der Suche nach Ersatzteilen für den Reaktor zu verlassen. Er will uns die Halsreifen nicht abnehmen – es scheint fast, als hätte er Angst vor den anderen Felisäern, seinen “Anführern”. Er scheint anzunehmen, dass sie bald wieder kommen und das für ihn uns uns Konsequenzen haben könnte. Er ist dann aber bereit uns einen Trick zu zeigen, wie die Halsreifen vorübergehend abgeschaltet werden können. Bob beobachtet ihn genau, als er an Ethans und meinem Halsreifen (der anders ist als bei den anderen) ein paar kaum sichtbare Tasten drückt – dann blickt ein blaues Licht am Halsreif. Nachdem er dann noch etwas mit einem feinen Werkzeug justiert hat, soll es nun für eine Stunde gefahrlos möglich sein, den Perimeter zu verlassen. Es wäre für uns aber tödlich, wenn er sich außerhalb des Perimeters wieder aktiviert oder die falschen Tasten zum abschalten gedrückt werden.

Klawfurl beschreibt uns dann noch den Weg zu einem Bunker (Bunker 1), in dem es die Möglichkeit gibt, den nördlichen Perimeter abzuschalten. Er kann dann aber nur von den Anführern der Felisäer wieder eingeschaltet werden – da der Perimeter die Insekten nicht daran gehindert hat, uns anzugreifen, sind wir bereit, das Risiko einzugehen.

Der Weg, den Klawfurl und beschreibt, geht durch einen Tunnel, der in der Stählernen Stadt in einem der höchsten Gebäude beginnt. Er gibt uns noch eine Notiz mit, auf der ein Symbol zu sehen ist, das uns dabei helfen soll, das richtige Gebäude zu finden.

Dann ist es auch schon 5 Uhr und wir beschließen noch 2 Stunden schlafen zu gehen, bevor wir uns auf den Weg zur Stählernen Stadt machen. Dabei erinnert sich Dodo, dass es dort Steinmandrills – rießige Affen – gibt.

Klawfurl rollt sich dann auf einem Tisch zusammen, um zu schlafen – er sieht jetzt fast wie eine rießige Hauskatze und weniger wie ein alter Jäger aus. Dodo scheint etwas an Klawfurls Auge – bzw. der Augenklappe zu bemerken – das blaue Leuchten scheint etwas magisches an sich zu haben. Als wir dann nach draußen gehen, sind keine Menschen mehr zu sehen. Die Stadt scheint für einen Moment zur Ruhe gekommen zu sein.

Ethan und Evelyn schlafen im großen Fahrzeug, Wyrm geht in den Honfour und Dodo ins leerstehende Haus seiner längst “verstorbenen” Mutter. Bob sagte etwas von einem “Wartungsmodus”. Und ich schlief in einem leeren Haus in der Nähe von Klawfurl.

Durch den Hahn bzw. eine Uhr in unseren Rüstungen geweckt, treffen wir uns um 7 Uhr beim Fahrzeug. Es ist ziemlich eng darin, als wir uns alle reingequetscht haben. Zuerst sitzt noch Ethan neben Evelyn in der Fahrer-Kabine. Als wir dann in weniger vertautes Gebiet kommen, übernehme ich Ethans Platz und helfe bei der Navigation – Dodo hat mir vorher ein paar Tipps gegeben, worauf ich hier besonders achten muss. Und irgendwie hat es auch der Whyrm-Bär geschafft, mir zu helfen.

Wir kommen zuerst recht schnell vorran – die strecke ist sehr holprig und wir werden heftig durchgeschüttelt. Evelyn scheint es Spaß zu machen – zumindest sind überraschenderweise laute Freudenschreie von ihr zu hören. Nachdem wir den Fluss an einer Furt überquert haben, wird das Gelände schwieriger und wir kommen immer langsamer vorwärts. Als wir die Stählerne Stadt der Vorväter erreichen, kommen wir mit dem Fahrzeug nicht mehr weiter. An hier müssen wir zu Fuß weiter.

Die Stadt besteht aus vielen verfallenen rießigen Gebäuden. Alles ist von Pflanzen überwuchert. Auf den Straßen liegen zwischen den bereits hindurchwachsenden Pflanzen immer wieder große Metallteile und Teile aus einem seltsamen steinartigen Material. Die drei höchsten Gebäude, von denen bei einem im Keller der Eingang in den Tunnel ist, können wir schnell im Süd-Osten, Nord-Westen und im Zentrum der Stadt erkennen.

Stählernes Koloss in der Stählernen Stadt

Evelyn nutzt die Elektronik des Fahrzeugs um die Umgebung zu erkunden – sie entdeckt Mandrills in einem der Gebäude in der Nähe. Dodo klettert auf das Dach des Fahrzeugs und entdeckt von dort, dass uns einer der Mandrills aus einem Gebäude heraus beobachtet. Ansonsten sind nur der Wind und die Tiere in der Stadt zu hören – alles scheint ungefährlich. Ich entdecke einen weiteren Affen, der sich unauffällig in Richtung der Stadtmitte bewegt – erst als Evelyns Elektronik ihn auch entdeckt, glauben mir die anderen. Außerdem fallen mir anscheinend von den Affen angebrachte Markierungen an einigen Gebäuden auf. Dann meldet sich Whyrm in unseren Gedanken.

Wir beschließen zuerst den Turm im Süd-Osten anzuschauen, da er nur 200m von uns entfernt ist. Bob und Whyrm gehen voraus – ich folge mit etwas Abstand und halte mich dabei versteckt. Dann hört Ethan plötzlich etwas, das ihn nervös macht – er schickt Evelyn zur Waffe des Fahrzeugs. Dodo sieht nur kurz einen Schatten, bevor dann ein großer, von einem Mandrill geworfener Stein direkt neben ihm nieder geht. Dodo nutzt seine Fähigkeiten und beschwört den Schutz der Loa, wie wir es mittlerweile von ihm kennen.

Stein-Mandrill

Whyrm und Bob sind mitten auf einer breiten Straße. Whyrm bemerkt drei Affen, die etwas nach den beiden wirft. Aus meinem etwas weiter hinten liegenden Versteck entdecke ich zwei weitere Affen, die gemeinsam einen großen Stein werfen. Sofort warne ich die anderen. Bob versucht auszuweichen (Patzer) wird aber and er Schulter getroffen und verletzt. Durch die bestehende Gedankenverbindung spüren wir alle den Schmerz, können uns aber schnell wieder davon erholen. Whyrm wird von ein paar kleineres Steinen getroffen, bleibt aber unverletzt.

Ich schieße mit meiner Laser-Pistole auf einen der Affen. Der fällt vom Dach und schägt neben Bob auf dem Boden ein – etwas irritiert schaue ich zwischen der Waffe und dem toten Affen hin und her. Als plötzlich alle Affen in der Umgebung anfangen laut zu brüllen, schieße ich auch auf den zweiten Affen, den ich sehen kann – ich höre ihn aufschreien. Dodo bemerkt andere Affen in dem Haus neben ihm – der von mir getroffen Affe rennt zu denen und wieder brüllen alle Affen.

In den Schreien ist ein Muster zu erkennen – mir kommt es wie eine primitive Sprache vor. Es scheint, als planten die Affen wegzurennen, was sie dann auch tatsächlich tun.

Bob, Whyrm und ich sind weiterhin in der Nähe des süd-östlichen Turms. Evelyn, Ethan und Dodo sind noch immer beim Fahrzeug. Mittlerweile ist es 8:30 Uhr.

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