Kapitel 26: Von grenzenloser Wut, plötzlicher Ruhe und Rosinen

Gerade erst habe ich den Angreifer erschossen, da springen schon weitere in den Graben. Drei hinter uns, drei vor uns und zwei weitere bauen eine größere Waffe in einiger Entfernung vor uns auf. Evelyn zieht Ethan in einen Unterstand, der anscheinend schon vor einer Weile durch eine Explosion zerstört wurde [Benny]. Während sich der Rest der Gruppe für den Kampf bereit macht, ruft Dodo plötzlich: “Es ist eine Prüfung der Loa! Tötet niemand!” Dann rammt er seinen Hammer in den Boden und wieder erscheint der leuchtende Krieger um ihn herum.

Die Drei vor uns greifen an – Bob schafft es die Aufmerksamkeit der Schützen auf sich zu ziehen [Benny]. Die Treffer beschädigen ihn nicht weiter. Ich kann zweien von ihnen die Waffe aus der Hand schießen. Dann zerstört Bob die große – aber anscheinend noch nicht einsatzbereite – Waffe. Die zwei Angreifer bei dieser Waffe greifen zu ihren Gewehren und kommen auch auf uns zu. Dann wird es plötzlich laut – aus den Anzügen der Gruppe ist plötzlich Ethan zu hören, der die Sprache der Aggressoren zu sprechen scheint. Diese sind anscheinend auch sehr verwirrt von dem, was sie hören. Unser Metallmann geht auf sie zu und auch seine mechanische Stimme ertönt: “Nicht schießen!” Bevor die aber auch nur eine Chance haben, zu verstehen, steht Dodo plötzlich vor ihnen und schwingt seinen Hammer. Dabei holt er alle fünf von den Beinen; sie bleiben ohnmächtig liegen. Dann beginnt er, ihre Waffen einzusammeln. Ethan redet durch unsere Anzüge weiter auf sie ein [Benny].

Währenddessen rennt Flip auf die drei Angreifer hinter uns zu und versucht zweien von ihnen die Waffen aus der Hand zu schlagen – bei einem gelingt es sofort. Dabei ruft er “Frieden!” Niemand scheint davon beeindruckt oder überzeugt zu sein. Der Entwaffnete zieht einen Säbel und greift erfolglos an, die anderen beiden schießen in den Boden. Mit einer schnellen Bewegung seiner vier Arme schlägt Flip dem Angreifer den Säbel aus der Hand und stößt einen der Schützen gegen den anderen. Einer der beiden bleibt liegen. Der andere zieht seinen Säbel und trifft den Vierarmigen, der für einen Moment benommen ist. Der komplett Entwaffnete versucht auf Flip einzuprügeln, wird dabei allerdings selbst zu Boden getreten. Dann packt der Vierarmige den einzigen noch stehenden Angreifer, hält ihn fest und bringt ihn zum Rest der Gruppe, die sich um Bob herum sammelt.

Ziemlich lustlos sammle ich die restlichen Waffen ein und werfe sie Bob vor die Füße – keine Ahnung, wie Evelyn und Ethan mich dazu gebracht haben. Bob hat bereits angefangen, die Gewehre zu verbiegen und dadurch nutzlos zu machen. Er hört erst auf, als Evelyn ihm sagt, dass wir die Waffen in Sisone gebrauchen könnten.

Dodo beginnt sich um den Gefangenen von Flip zu kümmern. Dieser scheint besessen zu sein. Trotz seiner aussichtslosen Situation versucht er weiter sich zu befreien und um sich zu schlagen – eine unnatürliche Wut in den Augen. Dodo versucht ihn mit seinem Voodoo zu “heilen”, indem er ihm Kräter (hö? Anm. d. SL) vor die Nase hält, etwas auf seine Stirn malt und rituelle Formeln spricht. Doch er beruhigt sich erst, als ihm auch Rosinen gegeben werden, die er gierig verschlingt. Als ihm auch noch Wasser gegeben wird, scheint er plötzlich wieder “normal” zu sein. Die Wut in seinen Augen ist gewichen und dort ist nur noch Angst zu erkennen. Erst jetzt wird deutlich, wie abgemagert und erschöpft er ist. Außerdem schaut er sich um, als wüsste er nicht, wo er ist. Die Schüsse in der Umgebung hören auf. Nur das Ungetüm greift weiter an. Ansonsten ist nur das Stöhnen der Verletzten in den Gräben zu hören. Dodo meint: “Die Loa sind ein wenig besänftigt. Wir müssen die Maschine bekämpfen.”

Flip bringt unseren “Gefangenen” in einen Unterstand und versucht mit ihm zu sprechen. Da er immer wieder in einer fremden Sprache antwortet, versucht Ethan seinen Übersetzer zu benutzen, aber ohne Erfolg.

Bob berichtet der Gruppe, dass die Waffen unserer Gegner, seine Rüstung eigentlich gar nicht beschädigen dürften – aber genau das ist vor einer Weile passiert. Die Gesetze der Natur scheinen in dieser Welt nicht so zu gelten, wie wir es gewohnt sind. Ethan und der Metallmann beginnen laut zu überlegen, ob dem Ungetüm wohl irgendwann die Munition ausgehen wird – das scheint in dieser Welt aber nicht sicher zu sein.

Plötzlich kommen zwei Soldaten im Osten um die Ecke vor uns, die einen schwer Verletzten ohne Beine mit sich ziehen. Sie lassen ihn los und starren uns an. Nach einem kurzen Moment eröffnen sie das Feuer auf uns – sie verfehlen Flip und treffen Bob ohne Schaden zu verursachen. Dann ziehen sie sich laut rufend wieder zurück. Der Vierarmige meint, dass sie bestimmt mit Verstärkung erneut angreifen werden, wie es damals die “Riesenratten” getan haben.

Die Gruppe überlegt nun, was zu tun ist. Eine der Ideen ist es, das Ungetüm anzugreifen und zu zerstören, um die Welt noch “besser” zu machen. Flip meint, wir sollten immer dahinter bleiben, da es nur in eine Richtung geschossen hat. Es sei “wie bei den Riesenratten: hinten haben sie keine Zähne.” Bob meint wir sollten nach “Nebelkerzen” suchen, mit denen wir dem Ungetüm die Sicht nehmen können, um unseren Angriff zu erleichtern. Bei den ohnmächtigen Angreifern gibt es drei davon, eine davon mit einem alten Gift-Symbol darauf [Benny].

Dann hören die Schüsse plötzlich auf. Neben den Schreien der Verletzten aus allen Richtungen ist nur noch der Motor des Eisenmonsters zu hören. Qualm beginnt durch den Graben zu ziehen – anscheinend brennen einige der Holzstützen. Um zu testen, ob es sicher ist, hält Flip den Helm einer der Ohnmächtigen mit Hilfe eines der Gewehre nach oben. Sofort ist ein lauter Knall zu hören und der Helm wird in mehrere Teile zerfetzt. Eines dieser Teile trifft Ethan am Kopf [Patzer] und beschädigt seinen Helm [Glitch: Notice -1].

Evelyn hört Schritte “von hinten” (aus dem vermeintlichen Westen) auf uns zu kommen. Dann tauchen auch schon mehrere Soldaten mit Holztragen aus dem Qualm auf. Als sie uns sehen, werfen sie sich sofort auf den Boden. Flip ruft uns zu: “Das sind Heiler” und versucht sie an uns vorbei zu winken – mit zwei seiner Arme winkt er, die anderen beiden hält er nach oben. Scheint nicht sehr beruhigend zu wirken. Dodo holt unseren “Gefangenen” aus dem Unterstand. Der ruft den Heilern etwas zu, die dann vorsichtig an uns vorbei gehen. Einer ihrer Begleiter redet mit ihm, macht ein paar Zeichen in unsere Richtung und geht zurück. Dodo wirft wieder ein paar Knochen. Er meint, dass die Loa wollen, dass wir ihm folgen.

Wir gehen los. Kurz darauf überholen uns die Heiler mit einem Verletzten auf der Trage. Nach einer Weile tauchen vor uns vier Personen auf: der “Weggelaufene”, zwei Soldaten mit Gewehr und einer mit Mütze. Der mit Mütze spricht in der fremden Sprache, einer der anderen übersetzt etwas gebrochen: “Zu welcher Einheit gehören sie?” Flip ruft ihm entgegen “Neunte Legion”. Wir schauen ihn verwirrt an. Nach einem Moment wird die nächste Frage übersetzt: “Einheit von welcher Nation”. Diesmal antwortet EthanSisone“, und Flip schaut verwirrt.

Dodo spürt wieder Veränderungen der Welt: Die Menschen sind nicht mehr besessen von Wut, das Ungetüm ist kaum noch zu hören und der Graben hinter uns scheint länger geworden zu sein.

Bob fragt, in welchem Jahr wir sind. Eine Antwort bekommt er allerdings nicht. Die vier Angesprochenen beginnen in einem kleinen Buch zu blättern und reden eine ganze Weile miteinander. Dann wird wieder für uns übersetzt: “Sie wissen, wo wir sind? Für welche Nation kämpfen Sie?” Der Maschinenmann korrigiert ihn sofort: “Ich kämpfe nicht, ich beschütze.” Daraufhin wird auch die Frage korrigiert: “Welche Nation beschützen Sie?” Ethan antwortet diesmal: “Kleine Nation Sisone. Wir sind nicht von hier.” Ich meine dazu nur: “Wo immer hier ist.”

Bob fragt erneut, in welchem Jahr wir sind. Die übersetzte Antwort: “Es ist nicht mehr von Bedeutung. 1917 wir Aufzeichnungen verbrannt.” Auf jeden Fall eine Zeit, in der es viele Kriege gab. Ethan scheint sogar ein paar Details mehr zu wissen.

Plötzlich fliegt eine Maschine über uns hinweg und beginnt zu schießen. In der Ferne scheint der Himmel zu brennen.

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