Kapitel 17: Heilung und Bündnis

Robin zischt mir zu, dass die Mandrills ziemlich sauer wirken. Im nächsten Moment höre ich wieder Whyrms Stimme in meinem Kopf und mit ihr bricht eine Welle von Wut und Verzweiflung aus Okonks Richtung über mich herein.

Whyrm schlägt einen harschen Ton an, doch Okonk brüllt nur laut auf und trommelt auf seine Brust. Das könnte gleich nochmal eine heftige Schlägerei geben. Langsam stehe ich auf und ziehe Ethan auf seine Beine. Er flüstert über Funk, dass er noch weitere Mandrills gehört hat, die irgendwo hinter uns sein müssen. Evelyn und Robin gehen vorsichtig in Deckung, wobei Robin beinahe von einem Trümmer der instabilen Ruine erschlagen wird.

Gerade frage ich mich, ob Whyrms Strategie so schlau ist, denn er brüllt den Anführer der Mandrills in unseren Köpfen so laut an, dass es weh tut, doch tatsächlich kuscht Okonk plötzlich und pfeift seine Krieger zurück.
Whyrm fragt ihn, was geschehen ist. Okonk erzählt, dass die Insektoiden wiederkamen und sie ihre Kinder verstecken mussten.

Whyrm erklärt, dass wir sie gesucht haben und helfen wollten. Mit überraschender Weisheit stellt Okonk fest: “Ihr erreicht nicht immer, was ihr wollt.” Er fragt nach Kleiner Fluss, dem Sohn von Großer Fels und meint damit Mr. Fraggles. Ob es etwa Okonks eigener Sohn war?
Whyrm erklärt, dass er sich für ihn geopfert habe und er alles tun werde, es wieder gut zu machen.

Nachdenklich wendet Okonk ein: “Er jung und ungestüm, aber wusste vielleicht, dass ihr hier seid um zu helfen.” Dann setzt er sich erschöpft hin. Ich glaube, wir können uns erstmal entspannen und auch Robin kommt aus seiner Deckung.

Okonk erzählt, dass sie noch fünf Kämpfe mit den Insektoiden ausfechten mussten. Auf Ethans Anregung fragt Whyrm, ob jemand von den leuchtenden Insektoiden gestochen worden wäre, woraufhin sich Okonk an einen alt aussehenden Mandrill wendet. Es folgt etwas wie ein richtiger Dialog in der groben Sprache der Affen. Schließlich teilt er uns mit, dass ein Kind und eine Frau, die von den großen Wespen gestochen worden waren, krank darniederliegen. Wir bieten an, zu helfen.

Die Mandrills, vor allem Okonk und der Alte, ziehen sich zurück, sie wollen sich besprechen. Wenn es nicht solche Bestien wären – es sieht so menschlich aus, wie sie sich in ihrer Sprache unterhalten und sie verbinden zum Teil sogar ihre Wunden.

Schließlich signalisieren sie uns, dass wir ihnen folgen sollen und bringen uns in die Stadt zu einem niedrigen Haus. Dabei kommen wir an einem Schlachtfeld vorbei, auf dem unter anderem zwei dieser riesigen toten Schaben herumliegen. Der Bauch der einen ist von Speeren gespickt und der Kopf der anderen förmlich zerschmettert.

In dem Haus müssen wir nach oben klettern und finden einen traurigen Haufen verletzter Mandrills. Aber es gibt hier eine befestigte Feuerstelle, mit der sie Wasser erhitzen. Gerade versorgt und wäscht eins der Ungetüme eine übel aussehende Beinwunde bei einem anderen. Es sind wirklich ungewöhnliche Geschöpfe, die Loas wollen, dass ich hier helfe.

Typische Ritualbeigaben

Ich drücke dem Metallmann meinen Hammer in die Hand und schaue mir die Kranken an. Das Weibchen hat es übler erwischt, es hat auch eine böse Beinwunde vom Kampf, während das junge wohl nur gestochen wurde. Es ist sicher schon ein paar Stunden her, aber nicht so lange wie bei den Bewohnern Sisones, die ich behandeln wollte. Vielleicht haben wir eine Chance, doch die Loas werden einen besonderen Preis verlangen.

Von Okonk erfahre ich, dass das junge keine Eltern mehr hat. Vielleicht kann ich das nutzen. Das Schicksal hat die beiden Mandrills irgendwie verbunden, sie werden aufeinander aufpassen müssen, dann können sie gemeinsam die widerlichen Parasiten besiegen.

Ich stelle die Wächter auf, streue Blumensamen aus und markiere die Energielinien an den Körpern der zu Behandelnden und der Behandelnden. Robin wird mir helfen, denn er kennt sich ein wenig mit Heilung aus, und auch das andere Mandrill-Weibchen, das zuvor die Wunden versorgt hat. Blut und Spucke des verletzten Weibchens geben dem kleinen Mandrill die Lebenskraft, die er braucht, wenn wir in den nächsten Stunden die Käferbrut aus seinem Körper operieren. Wir müssen uns vom Einstichsloch am Hals vortasten. Ich rufe die Loas um Hilfe und alle helfen mit. Loco meint es gut mit uns, er hat feine Fasern gewoben, die uns den Weg zu allen Fremdkörpern leiten. Mit jedem Ei, das wir finden, rufen und trommeln wir unseren Dank an die Loas.

In der Zwischenzeit funkt Ethan Klawfurl an, der sich immer noch im Fahrzeug versteckt hält und berichtet, dass wohl Käfer ums Fahrzeug schleichen, aber ihn nicht direkt behelligen.

Nach etwa zweieinhalb Stunden können wir die Güte der Loas preisen: das Kind ist befreit von den Parasiten. Ich werde mir die rohe Energie der ungeborenen Kreaturen zu Eigen machen und damit ihre Artgenossen in dem anderen infizierten Körper vernichten. Mit einem ordentlichen Schuss Rum für die Petros und Chili für den Geschmack zerreibe ich die Brut in einer Schüssel. Als ich das Gebräu hinunterstürze spüre ich die fremde Lebensenergie durch meinen Körper fließen und in meinen Händen bündeln [Benny: Power Point restaurieren]. Loco schenkt mir ein ganzes Bündel wunderschöner Ceiba-Blätter, die ich auf die Wunden des Mandrill-Weibchens verteile und die sofort ihren Zauber wirken. Es reicht sogar neben den Einstichen für die üble Beinwunde [Greater Healing + Poison]. Von allen Schmerzen befreit springt das Affenweibchen auf und stößt etwas aus, das wie ein wahrhaftes Lachen klingt.

Die anderen Mandrills wirken beeindruckt [kooperativ].

Nachdem sich die Aufregung etwas gelegt hat, versucht Whyrm Okonk zu überzeugen, dass die ganze Sippe mit nach Sisone gehen soll, damit sich Menschen und Mandrills gemeinsam gegen die Insektoiden verteidigen können. Okonk redet eine ganze Weile auf seine Horde ein und scheint sie schließlich zu überzeugen. Am nächsten Morgen wollen sie abreisebereit sein.

Das Gabenschild

Wir wollen ja vorher noch zum Außenposten und können dann auf dem Rückweg mit den Mandrills nach Sisone reisen. Doch zuvor wollen wir uns noch das Skorpion-artige Wesen vornehmen, das Whyrm gesehen hatte und das das Gebäude zum Einsturz gebracht hatte. Okonks Späher haben es im Südwesten der Stählernen Stadt beim “in der Abendsonne grün leuchtenden Felsen” gesehen. Jetzt ist es in der Nähe, wer weiß, ob es später nicht über Sisone herfällt?

Dazu wollen wir aber lieber unser im Norden geparktes Fahrzeug mit seinem Geschütz und der anderen großen Waffe der Vorväter abholen, wobei wir nach Klawfurls Warnung hier nochmal mit Käfern rechnen müssen.

Das Nahrungsgeschenk

Bei unserem Aufbruch schenken uns die Affen ein riesiges Tablett mit Nahrung aus der Gegend, alle mögliche Früchte, Gemüse und sogar melonengroße Nüsse [40lbs gesundes Essen]. Das Tablett entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein Military Riot Shield, das sie hier in der Stadt gefunden haben. Sie überreichen uns noch ein weiteres Präsent, das aussieht wie eine sehr fein gearbeitete, übergroße Gürtelschnalle. Ich spüre sofort eine übernatürliche Macht, die dem Gegenstand innewohnt.

[28. September, 15:00; Aufstieg]

1 Kommentar

Antworten