Kapitel 25: Die Schlacht und das Schlachtfeld

Da der Beschuss nicht nachlässt, versucht die Gruppe den Tunnel zu erreichen, der unter dem Haus verläuft. Robin und Dodo stürzen los. Dodo kommt ein wenig weiter und wirft sich auf den Boden. Dann folgt Flip, der auf Dodo landet und mit ihm – oder besser: auf ihm – in das Loch im Boden gleitet, nachdem er sich mit seinen vier Armen noch einmal abgestossen hat. Bob schützt Evelyn und Ethan, die langsam auf den Krater zugehen. Dann schlägt die nächste Granate ein.

Bob gibt Evelyn einen Schubs, die ihrerseits Ethan schubst, der daraufhin in Sicherheit schlittert. Auch Robin springt auf und Bob rutscht weiter. Schon schlägt die nächste Granate ein. Robin und Ethan können ausweichen. Robin rutscht aus und stürzt sehr unglücklich in das Loch. Erst in letzter Sekunde kann er sich abfangen. Es mag jahreslanges Training gewesen sein, aber es sah nicht gekonnt aus.

Flip versucht die Sicherheit des Tunnels abzuschätzen, kommt aber zu keinem Schluss. Er signalisiert Dodo, dass er vorsichtig sein soll.

Dodo gelingt es inzwischen Ethan ohne Sturz auf den Boden zu bringen. Auch Evelyn kommt gut unten an. Bob ist froh, dass die Menschen in Sicherheit sind. Jedoch bricht sein eigener Fuß in den Boden ein. Er kann sich dann aber doch befreien – und kracht und scheppert ins Loch.

Flip weiß vorher der Beschuss kommt – und beschließt in den Tunnel zu stürmen, um dem Feind entgegen zu rennen. Die Wände des 2,5 m hohen Tunnels sind mit Holzbalken abgestützt. An der Decke verläuft ein Kabelschacht. Alles macht einen soliden Eindruck.

Während Flip den Tunnel begutachtet, wirft Dodo einige Knöchlein, um die Loas zu befragen. Flip stürmt vor und kehrt wieder zurück … Die anderen wollen den Loas glauben. Flip bleibt stehen. Ein dumpfer Schlag ist zu hören und zu spüren. Der Tunnel hinter Flip stürzt ein [Benny]. Flip möchte sofort mehr über diese Loa wissen …

Die Gruppe flogt dem Tunnel in die andere Richtung. Nach einiger Zeit und Metern im dunklen Tunnel, hören die Explosionen auf. Es bleibt jedoch dunkel und der Rauch im Tunnel erschwert die Sicht zusätzlich. Dann ein Windstoß und die Gruppe befindet sich in einem Schützengraben. An den Seiten und auf dem Boden liegen Leichen. Es ist still. Dann ein Schreien und Stöhnen.

Grabenkrieg im Ersten Weltkrieg – Wikipedia

Flip schreit “Das ist ein Hinterhalt!”, und klettert aus dem Schützengraben. Das gibt ihm die Gelegenheit, das (Schlacht-)Feld zu übersehen, das von Toten und ächzenden Menschen übersät ist. Das Schreien kommt von einem Soldaten, der im Stacheldraht verendet.

Ein Geschoss trifft Flip, der kurz geschockt reagiert – und beginnt zu brüllen und seine Muskeln zum Kampf anspannt. Dodo fällt es schwer einzuschätzen, ob es schlauer ist, im Graben zu bleiben oder Flip zu folgen – ihm fällt aber auf, dass der Tunnel nicht mehr zu sehen ist. Der Graben scheint nicht zu enden … irgendetwas stimmt hier gar nicht.

Im Schützengraben zieht Robin seine Laserpistole. Flip muss hingegen feststellen, dass er in das Visier von Scharfschützen geraten ist: drei Schüsse treffen ihn, richten aber nur wenig Schaden an. Der Vierarmige wirft sich instinktiv auf den Boden, wo er weniger Angriffsfläche bietet.

Dodo hebt den Schild und schaut über den Rand des Grabens und ruft streng: “Flip komm zurück!” Auch Robin späht über den Rand und blickt auf das schreckliche Schlachtfeld – und fragt sich auch, wo der Tunnel geblieben ist. Bei Dodo trifft der Schuss das Schild, bei Robin prallt eine Kugel an der Rüstung ab.

Nun spricht auch Ethan über Funk mit Flip: “Komm zurück! Wir haben Feldrationen für dich!” Evelyn versucht sich weiterhin zu verstecken, doch rutscht im schlammigen Graben immer wieder ab. Bob späht nun ebenfalls über den Rand und versucht die Schützen zu orten.

Auf dem Schlachtfeld besinnt sich Flip wieder – und macht kehrt. Mit seinen vier Armen kann er erstaunlich schnell robben.

Ethan fordert nun Flip im Befehlston auf, zurückzukommen. Zwei Schüsse schlagen neben dem Vierarmigen im Boden ein. Der dritte Schuss streift ihn. Zwei weitere Schüsse verfehlen Dodo und Robin knapp.

Trotz Infrarot-Sensoren und optischem Zoom kann Bob die Gegner nicht ausmachen. Er nutzt aber seinen Laser, um das Wasser in einer Pfütze zu verdampfen und Flip einzunebeln, damit er nicht zu leicht zum Ziel wird.

Dodo versucht zu verstehen, was mit der Welt geschehen ist, die sich schon wieder gewandelt hat. Er kannte die Geschichte über die Rifts und die Ley Lines. Aber sie spielten nie eine Rolle in seiner Welt. Doch jetzt hatte sich wohl eine Leykinie und dabei ein -Sturm gebildet. Und wenn das alles stimmt, dann müsste die Gruppe schnell wieder zurückkommen, so lange der Sturm noch anhält. Früher, sagt man, konnte man zwar auf den Ley Lines reisen. Aber hier scheint keine Linie zu sein.

Flip kehrt endlich in den Graben zurück und entschuldigt sich bei seinem Vater. Dann bittet er Evelyn um die versprochene Feldration. Er klingt wie ein weinerliches kleines Kind und hockt sich auf den Boden, um einen Riegel zu essen, den er von Evelyn erhalten hat.

Ethan: “Wir müssen hier weg. Auch wenn die Schüsse gerade verstummt sind, wir müssen hier weiter.” Dodo fügt hinzu: “Wir müssen zusammenbleiben. Die Welt ist zerrissen. Sonst können wir so getrennt werden, dass wir nie wieder zusammenkommen. Wir müssen uns beeilen.” Nun meldet sich auch Bob zu Wort: “Vielleicht kann ich die Welt reparieren. Ich brauche nur mehr Daten.”

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Der Mann im Stacheldraht schreit weiter …

Dodo will die Loas befragen, aber braucht dafür mehr Ruhe. Er schlägt vor, weiterzuziehen. Der Mann im Stacheldraht schreit immer noch. Die anderen schauen ihn ungläubig an. “Wir gehören nicht hierher – das ist nicht unser Krieg,” erklärt Dodo. Robin nickt. Bob ist noch nicht ganz davon überzeugt, dass dies eine andere Welt ist: “Dies ist vielleicht nur eine andere Zeitlinie.”

Die Gruppe steht etwas unentschlossen rum. Also nimmt Flip sich Dodos Schild, um seinen Hinterkopf zu schützen und die andere Seite des Schützengrabens in Anschein zu nehmen. Dort sieht es genau so aus wie auf der anderen Seite. Das Feuer scheint aber nur aus der anderen Richtung zu kommen. Fünf Schüsse treffen ihn, aber nur eine Kugel durchschlägt seine Rüstung und dringt in den Rücken ein.

Während der Vierarmige zu Boden geht, findet Evelyn eine Art Periskop und schaut sich die Umgebung an. “Das ist toll! Da kann man alles sehen, ohne aus dem Graben zu gehen.” Sie sieht nichts außer dem Mann im Stacheldraht – und zwei oder drei verendete Pferde. Es ist kein schöner Ort.

Die Gruppe schält den Vierarmigen aus seiner Rüstung. Dodo versucht Flip zu heilen. Die Loas erhören ihn. Loco ist auch hier anwesend. “Die Loa sind bei uns! Wir müssen hier bald weg. Ich möchte die Loa befragen …”

Auf einmal ertönt eine Stimme und erfüllt das ganze Schlachtfeld. Nach der Ansprache bricht die Hölle los: Tausende von Schüssen und Explosionen. Um uns herum schlagen Geschosse ein. Ein Quietschen und Dröhnen ist zu hören … Ethan: “Dodo, haben die Loas uns schon ein Zeichen gegeben?” – “Noch nicht …”

Flip versucht seine Rüstung schnell wieder anzulegen, was mit vier Armen nicht einfach ist. Seine Mitstreiter wollen ihm helfen, aber das macht es nicht unbedingt besser. Er bittet Evelyn durch das Periskop zu schauen. Die will nicht, aber Robin versucht sein Glück.

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Was er sieht, erschreckt ihn sehr. Ein gepanzertes Fahrzeug hat sich genähert und feuert aus allen Rohren. Das Feuer wird aus den Schützengräben erwidert. Die Leichen am Boden sind zerfetzt, aber – sie bewegen sich. Wenn der Panzer nicht so schrecklich laut wäre, dann würde man sie Schreien hören. Der Panzer steht da, wo der schreiende Mann vorher hing. Auch der Stacheldraht ist größer … bedrohlicher … alles sieht irgendwie anders aus.

Dodo: “Weckt mich auf. Mir gefällt dieser Traum nicht.”
Ethan: “Wir sind woanders? Wir sind doch stehengeblieben?”
Robin: “Alles ist anders.”

Dodo befragt seinen Knochen. Die Knochen zeigen nach vorne …

Flip: “Vater, ich will nicht deine Götter in Frage stellen, aber lasst mich noch einen Blick auf das Schlachtfeld werfen …”

Der Panzer wirkt wie eine Monstrosität, die vollkommen willenlos die rechte Seite des Schlachtfeldes unter Beschuss nimmt. Es hat den Anschein als ob der Panzer auf den Mann im Stacheldraht gerollt ist. Aber irgendetwas stimmt hier nicht.

Bob schaut nun auch durch das Periskop: Die Leute auf der rechten Seite scheinen eine alte Form des Englischen sprechen. Es ist alles grotesk, magisch überzeichnet. Wo einst eine Leiche in einer Pfütze lag, da schwimmen nun Gliedmaßen im Blut. Nichts, was für einen Roboter leicht zu fassen ist. Eine Anomalie. “Ich verstehe das nicht,” sagt Bob als er das Periskop freigibt. “Die Daten ergeben keinen Sinn.”

Ludwig Meidner, „Die Abgebrannten (Heimatlose)“, 1912
Ludwig Meidner, „Die Abgebrannten (Heimatlose)“, 1912 | © Museum Folkwang

Bob empfiehlt die andere Richtung, weil dort die Menschen sind, die Englisch sprechen. Die sind allerdings unter Beschuss. Man folgt den Knochen.

Die Gruppe bewegt sich vorsichtig weiter. Plötzlich ertönt ein Schreien aus tausend Kehlen. Menschen rennen und schießen. “Sie kommen!”, schreien die anderen.

Wir kommen in die Nähe einer einer Kreuzung. Aber der Weg ist immer mehr mit Leichen gefüllt. Die schreienden Menschenmengen haben uns inzwischen überholt. Der Kampf tobt. Menschen werden von Druckwellen zerfetzt und fliegen über den Graben. Ein Mann sieht uns – ein anderer Soldat beendet sein Leben mit einem Bajonett. Nun sieht uns auch der Mann mit dem Bayonett – und zieht die Waffe hoch.

Robin macht sich klein. Ethan legt sich auf den Boden. Flip brüllt mit lauter Tierstimme: “Wag es nicht …” Dodo hält sein Schild hoch. Bob hebt die Hände hoch. Der Mann schießt. Die Kugel richtet keinen Schaden an. Der Schuss ist auch kaum zu hören, denn die Schlacht tobt. Und sie scheint im Modus Mann-gegen-Mann ausgetragen zu werden. Das Metal klirrt.

Evelyn zieht Ethans Pistole. Der Mann schießt erneut auf Flip. Ethan bleibt liegen. Robin schießt auf den Kopf des Angreifers. Der Laserschuss brennt dem Soldaten die haßerfüllten Augen aus dem Gesicht.

Kaum ist der Mann zu Boden gegangen, springen drei Soldaten hinter uns in den Graben. Drei weitere Angreifer springen vor uns in den Graben. Und am Ende des Ganges bauen zwei Soldaten ein Maschinengewehr auf.

Maxim MG 08/15 light machine gun - Arms of the First World War - Royal  Armouries collections

Dodo hat noch eine Erkenntnis: Der Hass in den Augen des Menschen war so stark, dass er unmenschlich war. Und Dodo spürt, dass der gewaltsame Tod dieses Menschen nur noch das Umfeld schlimmer gemacht hat …

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