
Der Aufstieg war anstrengend, aber nun stehen wir oben neben dem „Auge“ über dem Schimmersee. Vor uns erstreckt sich der Wald, der schon nach kaum 300 Metern an einer Steilwand endet. Eine Straße der Vorväter führt in eine Schlucht, wo die Steilwände noch einmal einige 100 Meter zurückweichen. Sie endet hier neben dem Auge abrupt an der abfallenden Steilwand, doch unten im Schimmersee kann man erkennen, dass sie weiterläuft. Das alles muss dereinst eine einzige Ebene gewesen sein. Mögen die Loas wissen, was hier einst passiert ist … In Richtung Berge führt sie an vier Gebäuden vorbei (im zweiten haben wir Bob gefunden, in die restlichen sind wir bisher nicht hineingekommen) und zur Steilwand und dort durch eine Klamm hindurch. Dann kommt irgendwann der Zaun. Zum Glück finden wir noch eine passende Rüstung, eine Pistole und 2 eClips für Whyrm in unserem alten Lager hier oben. Bob sucht noch eine CPU, findet aber nur ein paar Computer. Zum Ausschlachten ist jedoch keine Zeit.
Laut Bob müssen wir durch die Klamm zu einer „Forschungsstation“. Dort ging es um Projekte rund um die Energiegewinnung durch verschiedene „Reaktortypen“. Diese Station ist unser Ziel und sollte in wenigen Stunden erreichbar sein.
Wir gehen die Straße entlang. Sie ist ca. 14 bis 15 Meter breit und mehr kaputt als ganz. Risse und Bäume zieren den Weg, und auch sonst scheint sich die Natur langsam den Raum der Straße zurückzuerobern.

Wir kommen zum Perimeterzaun. Dieses Mal ohne irgendwelche Schmerzen. Hinter ihm wabert die Luft blau. Keine Ahnung was das ist, aber Dodo wird äußerst bleich und vorsichtig. Robins Anzug spuckt ein paar Daten aus, doch lesen oder gar verstehen kann die nicht einmal Bob. Ein Steinwurf ins Blaue ergibt keine weiteren Erkenntnisse. Doch dass Dodo einen kleinen Altar bastelt und Opfergaben darbringt, beunruhigt Evelyn.
Anstatt den federnden Maschendraht-Zaun einfach aufzubrechen, will Whyrm es erst einmal mit einem der fest in den Boden verankerten Pfosten versuchen. Doch außer einem zerbrochenen Speer passiert nichts. Wir könnten uns im Waldboden einfach unter den Zaun durchwühlen. Oder ihn Bob überlassen. Der stemmt den Zaun schließlich auf und wir können durch.
Dodo geht zu der blauen Luft. Es riecht nach Ozon und zudem spürt er eine leichte und angenehme Wärme. Als er das Blaue betritt, fühlen er und später auch Whyrm, wie sie von einer unglaublichen Energie durchströmt werden. Es scheint keine Bedrohung zu sein. Wer einen Anzug anhat, merkt davon nur ein leichtes Kribbeln. Nach nicht einmal 20 Meter ist das Blau auch schon zu ende. Dodo hat von seiner Tante davon gehört: Es handelt sich um eine Leylinie. Sie sind erst nach der Großen Verheerung aufgetaucht. In ihnen werden alle Anrufungen an die Loa stärker. Es ist ein heiliger Ort. Würde nicht auch die eine oder andere Gefahr lauern (Instabilität, Kreaturen aus anderen Welten usw.), würde man am besten direkt hier eine Hütte bauen.
Nachdem wir diesen blauen Dunst durchschritten haben, gehen wir weiter die Straße entlang. Sie führt in eine ca. 60 bis 100 Meter breite Schlucht. Es geht erst langsam, dann immer steiler, bergauf. Das Grün der Wälder lassen wir hinter uns und es wird immer karger. Nach einiger Zeit kommen wir an einem Kadaver eines Knochenwurms vorbei. Anscheinend wühlen sich diese auch durch Stein. Ein Teil der Panzerung und des Fleisches ist einfach weg: Eine Schneise zieht sich quer durch den Wurm. Was war das? Wir werden nicht schlau daraus und laufen weiter.
Nach ein paar Biegungen sehen wir auf der rechten Seite der Felswand eine improvisierte und massive Konstruktion: Strickleitern, Seile und Haken ermöglichen das Erklimmen. Es ist zwar primitiv, doch scheint es einiges an Gewicht tragen zu können. Über 100 Meter können damit überwunden werden, doch einfach ist der Aufstieg nicht. Ethan hat ein komisches Gefühl, warnt die anderen und wird sofort von Evelyn in Deckung gezogen. Etwas landet auf dem Boden und noch bevor wir erkennen was es ist, fällt Bob aus und die anderen (außer Evelyn und Whyrm) räkeln sich in Schmerzen auf dem Boden. Im gleichen Moment taucht ein 2,70 Meter großes Echsenviech auf. Es hat eine kurze Waffe in der Hand und brüllt uns an.

Whyrm will das Echsenwesen einschläfern, doch das funktioniert nicht. Offiziell hat er jedoch die Hände erhoben. Dodo und Robin kommen wieder zu sich und stehen langsam und vorsichtig auf. Evelyn rennt sofort zu Ethan und redet auf ihn ein. Das Echsenwesen hat nichts Besseres zu tun, als Ethan vom Boden aufzuheben und mit einer Hand festzuhalten. Während die anderen in Deckung gehen und das Viech einkreisen, kommt Ethan wieder zu sich. Er versucht mit dem Ungetüm zu reden, doch mit dem Verstehen will es nicht klappen. Bob schafft es, sich wieder hochzufahren. Irgendwie löst sich Ethans Helm, wodurch er aus dem Griff von Mr. Echse herauskommt. Er schaltet sofort den Übersetzungscomputer ein. Doch auch der versteht nur Kauderwelsch. Während sich die Echse nun darum kümmert, Ethan wieder in den Griff zu bekommen, schreitet Dodo von hinten an sie heran und schlägt ihr mit seinem Hammer die Beine weg. Bob brüllt das Ding an, dann eröffnen Whyrm und Robin das Feuer. Evelyn versucht, den Reptiloiden durch Rumhüpfen und Flickflacks abzulenken. Ob das am Ende nicht unsere Herren ablenkt? Dodo schlägt der Echse die Waffe aus der Hand. In hohem Bogen fliegt sie durch die Gegend. Robin zielt auf eine Stelle, an der die Rüstung nicht vollständig den Körper bedeckt, und schießt: unser vermeintlicher Feind schreit auf und dünnes, hellrotes Blut fließt aus der Wunde. Es lässt Ethan endgültig und sehr vorsichtig los. Es geht auf die Knie und hebt eine Hand hoch (die andere presst es auf die Wunde).
Ethan schlägt vor, das Viech zu verarzten. Es hat sich ergeben und wir sollten uns keine Feinde machen. Der Rest scheint nicht ganz so begeistert zu sein (Whyrm: „Tote sind auch keine Feinde!“), doch lassen sie Ethan gewähren.
Inzwischen sammelt Evelyn die ramponierte Waffe ein. Es scheint keine gewöhnliche Waffe zu sein und sie enthält einen Granatwerfer. Interessanterweise ist der verwendete eClip derselbe, den auch unsere Waffen benutzen. Sie nimmt den eClip an sich und gibt den Rest der Waffe Bob. Der Roboter erkennt die Pistole als eine „Partikelwaffe“, Ionen-basiert. Eine solche Waffe strahlt alles weg: Fleisch, Metall, Knochenwürmer. Supergefährlich und energieaufwändig ohne Ende. Auf nahe Distanz wird alles zerstört, was den breit streuenden Strahl kreuzt. Auf weitere Distanz verliert sich die Wirkung jedoch recht schnell.
Whyrm entdeckt bei unserem Gefangenen noch eine weitere Granate. Auch diese ist für den Granatwerfer gedacht. Und es ist eine Explosions-Granate. Wir können von Glück reden, dass die Echse uns nicht damit beschossen hat.
Ethan versucht der Echse mit Händen und Füßen klarzumachen, dass wir die Wunde behandeln wollen. Sie ist genauso ungläubig wie Robin, Dodo und Whyrm. Doch als Evelyn ihm ein First-Aid-Kit gibt, wird es (dankend?) angenommen. Ethan versucht auch weiterhin, sich mit dem Ding zu unterhalten. Es heißt wohl Torkaa. Durch die Unterhaltung scheint es etwas besser auf uns zu reagieren. Uns begleiten will es allerdings nicht (oder versteht nicht, was wir von ihm wollen). Dann versucht Ethan ihm mitzuteilen, dass wir gehen. Und geht los. Robin „entschuldigt“ sich noch bei der Echse und Dodo schickt sie weg. Dann gehen wir endgültig weiter und lassen Torkaa hinter uns.
Nach einem U-Turn kommen wir auf ein Plateau. In gut einem Kilometer Entfernung sehen wir ein riesiges (Rotorradius: 60m) und sehr kaputtes Windrad an der linken Steilwandseite. Dort können wir auch ein paar alte Bauten aus Metall und aus den seltsamen Kunststoffmaterialien der Vorväter ausmachen. Laut Bob soll es an dem Windrad einen Aufzug geben. Dieser sollte auch noch funktionieren. Der Aufzug soll zu einem Plateaucamp (SUS-F242) führen. Von dort aus können wir zu der Forschungsstation „Neonergy“ laufen oder fahren. Dort ist der Reaktor. Auf dem Weg dorthin passieren wir in einiger Entfernung noch eine Praseodym- und Forschungsmine (“Praseodym” ist laut Bob ein sehr seltenes Element und gehört zu den „seltenen Erden“).

Nach kurzer Zeit kommen wir zur Steilwand mit dem Aufzug. Hier gab es wohl dereinst auch einen Treppenaufgang, der die 100 Meter überbrückt hätte. Doch scheint das metallene Konstrukt schon vor Jahrzehnten zusammengebrochen zu sein. Die Aufzugs-Plattform ist ca. 5 x 4m groß und könnte somit auch kleinere Fahrzeuge transportieren. Sie ist direkt vor uns. Die Steuerung scheint über einen Base-/Control-Computer zu funktionieren.
wie immer mit vielen schönen Georg-Details! Ich habe noch ein paar kleine Ungenauigkeiten oder Missverständnisse ausgebessert, die Kategorien ud Schlagwörter zugeteilt, ein Titelbild eingefügt und das Leylinienbild verändert.