
Das marsianische Volk wird nicht nur von einem Rudel triebgesteuerter Primitivlinge geführt, es verharrt auch weitestgehend in abergläubischer und rückwärtsgewandter Informationslosigkeit.
Nach unserem ereignisreichen Tag verbringen wir alle – bis auf Mr. Thurgood – eine ruhige Nacht. Am nächsten Morgen geht es mit der Schwebebahn zum Prinzen: es steht eine Steppentigerjagd und Besichtigungstour an. Da die Lady wegen der Flugreise schon wieder recht nervös ist, braue ich ihr einen Beruhigungstee, der für einige Stunden Wirkung zeigt. Vom Palast aus geht es mit einer Reihe an Wachen und auf einer wendigen Windbarke in die Wüste. Mr. Wright erspäht mit seinen Adleraugen nicht nur das seltsame Geschöpf – das nebenbei bemerkt wenig Ähnlichkeit mit einem Tiger hat -, er erlegt das Tier auch mit einem perfekten Schuss (nachdem sich der Rest der Jagdgesellschaft allerdings mehr oder weniger blamiert hat). Er bekommt einen Pokal überreicht und wir lassen den Kadaver auf das Schiff schaffen …
Bevor wir zur zweiten – deutlich bedeutungsvolleren – Attraktion kommen, macht der Prinz unserer Baronin noch ein verlockendes und verschwörerisches Angebot: wenn sie die bisherigen Abmachungen annimmt ist er gewillt ihr 10.000 Pfund auszubezahlen. Die Lady erbittet höflichtst um eine Bedenkzeit.
Kurz darauf erreichen wir einen Hügel, der von Flugholzbäumen gesäumt ist. Zwischen einigen altmarsianischen Ruinen schwebt ein nur noch minimal mit der Erde verwurzelter Baum in der Luft. Mit ein wenig Bildung ist es unschwer zu erkennen, dass die alten Marsianer hier an effektiveren Flugholzvarianten geforscht hatten. Die zurückgebliebene Priesterschaft vor Ort will von diesem Fakt jedoch nichts wissen und der Prinz muss einige Souvenirs erstehen, um die Erzürnung der religiösen Blindlinge zu zügeln. Immerhin haben wir alle jetzt einen kleinen Ableger des wundersamen Baumes – das werde ich sicherlich in eine Flugmaschine integrieren können …
Nach 4 Stunden kehren wir wieder zur Botschaft zurück, wo wir wenig fachmännisch, dafür aber umso blutiger den erlegten Tiger zerlegen. Wir gewinnen sein Fell und unser Koch bereitet uns aus einigen Teilen noch eine Art Gulasch zu, das wir abends genießen wollen – aber nur bedingt können.
Abends wollen wir noch um ein paar Leitungsstifte in Fortuna 7 (auf Marsianisch auch Hooiryk 7) spielen – die Vorbereitung auf Teem muss sich ja auch rentieren. Auf dem Weg wollen wir noch eine Botschaft an einer der öffentlichen Heliographenstationen absetzen. Vor dem Aufbrechen berechne ich noch kurz unsere Zielkoordinaten der Botschaft, damit wir zukünftig direkt informiert werden können. Vor Ort setzt die Lady eine Botschaft ab und bringt das Commonwealth damit auf den aktuellsten Stand der Dinge.
In dem eher zwielichtigen Etablissement treffen wir unsere alte Bekannte Eleonore wieder, die uns an einen vertrauenswürdigen Tisch bringt. Leider begehe ich trotz der Vorbereitung einen fatalen Fehler in der ersten Runde und verliere gleich alle Stifte. Doch Eleonore leiht uns zwei Stück und ich kann es mit einer neuen Technik versuchen. Tatsächlich gewinne ich die nächsten drei Spiele und am Ende haben wir drei zusätzliche Stifte in der Tasche, insgesamt also fünf. Und nur vier benötigen wir für das Schwert!
Eleonore gibt uns beiläufig noch einen Tipp: wir dürften sicherlich im Vorfeld der Sichtung der Projektion durch die Airna-Scherben ins Nirabinische Auditorium im Prinzlichen Hochhaus und könnten uns die Botschaft einmal anhören. Grandios! Tatsächlich müssen wir zwar unsere Verschwiegenheit zusichern, werden im Tempel aber dennoch alleine zur Maschine gelassen und können die Projektion abspielen. Wir finden nach einigen Testläufen heraus, dass wir drei verschiedene Versionen der Botschaft generieren können: eine traditionelle in der der aktuelle Zustand beschrieben wird – dies ist auch die aktuelle Einstellung, in der zweiten können 2 Familien den Uuqqam absetzen (etwas Witzlos, da es nur noch 2 Familien gibt) und in der dritten ist der Gildenrat der eigentliche Machthaber; der Hohe Rat hat hier nur noch beratende Funktion. Wir entscheiden uns die komplexen Schalter und Regler so eingestellt zu lassen, dass der Rat gestärkt und die Häuser geschwächt werden (Version 3). Dass auf die Manipulation der Apparatur die Todesstrafe steht versuchen wir weitestgehend zu ignorieren.
Nachts hören unsere Wachhabenden Hilfeschreie vor der Botschaft. Mr. Wright stürzt als Erster hinunter, um den Marsianern in Not zur Hilfe zu eilen. Bis der Rest von uns geweckt und einsatzbereit ist, vergehen noch einige Minuten – bis wir zum Ort des Geschehens kommen ist unser Infanterist verschwunden. Wir können Kampfspuren auf dem Boden erkennen und ein Rudel Gashanten. Natürlich nehmen wir uns selbst ein paar der marsianischen Reittiere und nehmen die Verfolgung auf. Als wir einen dichten Fnuuk Hain erreichen, eine Art Bambushain, sind wir alle in Alarmbereitschaft. Nicht mal Entführungen kriegen diese Stümper vernünftig hin …
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