Kapitel 14: Spinnen, Kanonenboote und ein großer Kristall

Die IPA (oder besser gesagt, die Franzosen, die die IPA anscheinend anführen) haben uns also gefangen genommen. Mit blickdichten Kapuzen und Handschellen führten sie uns ab – unsere Waffen haben sie uns natürlich abgenommen. “Kriegsgefangenschaft” nannten sie es …

Wir werden auf eine Plattform gestellt, die sehr weit in die Tiefe abgelassen wird. Erst als wir unten und die Plattform wieder oben war, warf man uns die Schlüssel für die Handschellen herunter. Man rief uns noch zu, dass es hier unten eine Lampe geben soll – allerdings konnten wir erstmal nichts sehen. Der Raum war stockdunkel.

Wir waren überrascht, als wir plötzlich eine Stimme aus der Dunkelheit hörten. Wir sind wohl nicht die ersten Briten, die von den Franzosen hier unten eingesperrt wurden. Zwei Soldaten sind mit uns hier unten – einer der beiden kurz davor zu verhungern. Der andere, Ryan, berichtet uns, dass noch mehr Soldaten gefangen wurden, die hier unten aber nicht überlebten.

Muffleton findet unterdessen die Lampe mit Hilfe seines Helms. Außerdem findet er ein verschlossenes Tor – es ist eines der großen Tore, wie wir sie in der Kanalisation gesehen haben. Anscheinend gibt es doch einen Ausgang. Doch Ryan will uns davon abhalten, in der Nähe des Tors zu bleiben. Die anderen Soldaten wurden von Tieren, die durch dieses Tor kommen, verschleppt und wohl auch gefressen. Nach allem, was wir in der Kanalisation schon erlebt haben, ein durchaus glaubwürdiger Bericht.

Dann öffnet sich das Loch in der Kuppel, durch das wir heruntergelassen wurden. Zuerst wird einfach nur eine große Menge Brei heruntergeworfen, der auf den Boden klatscht – die Franzosen erwarten wohl, dass wir das Essen. Dann öffnet einer der Franzosen das Tor zur Kanalisation mit einem kleinen Gerät aus der Ferne. Der Hebel am Tor selbst funktioniert nicht. Ryan wird extrem unruhig und rettet sich auf ein breites Sims, das in wenigen Metern höhe einmal um den gesamten Raum verläuft. Dann hören wir auch schon, wie sich ein Tier aus der Kanalisation nähert. Der Doktor, die Lady und Klara retten sich nach oben. Während wir den verhungernden Soldaten nach oben befördern, greift uns das Tier schon an. Es ist eine rießige Spinne mit Stacheln am ganzen Körper. Chief Petty Officer Thurgood, Smith und ich sind im Nahkampf – allerdings können wir gegen das stark gepanzerte Vieh nur wenige ausrichten. Nur ein Bein konnte ich brechen. Doch der Doktor konnte uns mit seinem Gravitations-Dings helfen. Die Spinne schwebte mitten im Raum und wir konnten in die Kanalisation fliehen. Ryan wollte nicht mitkommen, da er Angst hatte, draußen noch mehr gefährlichen Tieren zu begegnen. Doch die Lady konnte ihn überzeugen und so gingen wir alle in die Kanalisation.

Wir hörten, wie die Spinne sich aus dem Gravitationsfeld des Doktors befreien konnte und auf uns zu rannte. Gerade noch rechtzeitig konnte Chief Petty Officer Thurgood den Hebel auf der anderen Seite des Tors umlegen. Das Tor schloss sich und die Spinne knallte mit einem lauten Knall dagegen. Der Mechanismus wurde dabei anscheinend beschädigt. Das Tor wird wohl eine ganze Zeit verschlossen bleiben.

Dann hörten wir, wie sich weitere Mars-Taranteln von einer Seite der Kanalisation auf uns zu bewegten. Wir gingen so schnell es ging in die andere Richtung zum nächten Tor – als wir hindurch waren, konnten wir es einfach schließen. Nachdem wir uns etwas beruhigen konnten, machten wir uns auf, einen Ausgang zu finden. Wir liefen mehrere Stunden durch die Kanalisation, bis wir zu einem Ausgang kamen. Das Wasser aus der Kanalisation, dass mittlerweile komplett sauber und klar war, floss hier in einen der großen Kanäle, die durch die Stadt verlaufen. Wir standen an einer der Glaswände und konnten bis zum Boden des Kanals sehen, in dem auch seltsame Fische schwammen.

Einige Marsianer sahen uns aus der Kanalisation kommen und bekamen sofort Panik. Nachdem sie die Polizei riefen, erschien Polizeichef Pengaah und brachte uns zu dem Arzt Amofaa. Alle waren sehr vorsichtig und trugen Schutzanzüge – welche Folgen der Kontakt mit der Kanalisation auf Marsianer hat, haben wir ja schon erlebt. Erst nach ein paar Untersuchungen konnte Entwarnung gegeben werden.

In der Zwischenzeit hatten wir Pengaah von dieser IPA-Zelle berichtet und dass wir vermuten, dass sie eine Strahlenwaffe bauen. Er ist jedoch skeptisch. Da es allerdings schon sehr spät ist, beschließen wir in die Botschaft zurückzukehren und erst am nächsten Morgen weitere Schritte zu unternehmen. Die beiden Soldaten, die wir aus der Gefangenschaft befreit haben, bleiben (wie auch schon Barnes) bei Amofaa und werden dort weiter behandelt.

Am nächsten Morgen bleiben Smith und der Doktor in der Botschaft zurück. Er will sich einen Ersatz für seine von den Franzosen einbehaltene Waffe im Spazierstock bauen.

Der Rest von uns ging wieder zu Pengaah. Obwohl er immer noch nicht glaubt, dass die IPA eine Strahlenwaffe baut (er glaubt eher an ein Kommunikationsgerät), ist er bereit, mit uns zu dem Turm zurückzukehren. Da der Weg mit Gaschanten zu lange dauert – schließlich müssen wir alle rechtzeitig bei der Bestattung des Königs anwesend sein – organisiert er eine Flugbake. Es handelt sich dabei um eines der Kanonenboote des Hauses Goonavala – und die Herrin des Hauses Goonavala Ganva V. begleitet uns ebenfalls. Auf dem Weg zum IPA-Turm holen wir noch Smith und den Doktor in der Botschaft ab.

Auf dem Boot begegnet uns auch der Sohn der Goonavala Ganva V. – ein sehr höflicher Mann namens Goonavala Giam X., der sich offensichtlich mit den irdischen Sitten beschäftigt hat und die Lady mit Handkuss begrüßt. Er scheint auch sonst sehr an unserer Kultur interessiert zu sein.

Anscheinend sind die Goonavala unglücklich, dass wegen uns die amerikanischen Waffenhändler den Planeten verlassen mussten. Stolz zeigt man uns eine (angeblich) funktionstüchtige Gattling-Gun am Bug des Boots.

Als wir den Turm erreichen, ist von der IPA niemand mehr zu sehen. Auch unsere Waffen bleiben verschwunden. Der Spiegel, den wir gesehen hatten ist auch nicht mehr da – die Heliographenstation, zu der er gehörte, ist jetzt deutlich zu erkennen. Aufgrund der Größe der Station ist sie aber wohl nur für kurze Entfernungen nutzbar. Wir finden ebenfalls ein paar französiche Funkprotokolle, die mit einer Präzision verfasst wurden, wie man sie eigentlich nur vom Militär kennt. Ein paar der französischen Meldungen stammen auch von der Lucy – also dem Schiff, das uns zum Mars gebracht hat. Es wurde gemeldet, dass der Plan gescheitert sei und die echte Lady kommen wird. Eine weitere Medlung spricht von einem “Zugriff” bei der Bestattung des Königs.

Als Goonavala Ganva V. von dieser Meldung erfährt, will sie sofort zurück in die Stadt fliegen und auf keinen Fall bei der Zeremonie anwesend sein. Sie schickt einen Bediensteten los, der – wie wir später erfahren werden – alle Goonavalas, deren Bedienstete und Garden von dort zurückrufen soll. Goonavala Ganva V. lässt sich auch nicht umstimmen – weder von Pengaah noch von der Lady.

Wir werden zurück in die Stadt geflogen. In der Polizeistation setzt Pengaah alles in Bewegung, um die Zermonie zu schützen. Auch wir bekommen Waffen – leider nur Vorderlader, Säbel und Brandsätze. Aber besser als nichts.

Mit Gashanten reiten wir zu dem Tal, in dem die Zeremonie stattfinden wird. Peengah postiert Polizisten sowohl oben am Rand des Tals als auch unten im Tal. In einer der Wände sind Eingänge zu Höhlen zu sehen, die mit Treppen verbunden sind. Ein imposanter Anblick. Vor dieser Wand liegt ein Steinblock, auf dem der König aufgebahrt ist. Pengaah erklärt uns, dass um 8 Uhr die Toten – von denen man hier wohl glaubt, dass sie in diesen Höhlen wohnen – den König zu sich holen werden und er einfach in Flammen aufgehen wird. Der Doktor glaubt eher an eine Technologie, die dies verursachen wird.

Und tatsächlich entdeckt er auf der anderen Seite des Tals oben in einer Wand eine Felsformation, die ihn an die “Waffe” eines Kanalbau-Schiffs der alten Marsianer erinnert, die er auf Bildern gesehen hat. Pengaah interessiert sich nicht für diese Entdeckung – also gehen wir ohne ihn zu diesem Fels. Unter einer dicken Staubschicht ist ein Kristall zu erkennen. Der Doktor vermutet, dass dieser Kristall durch die Sonnenstrahlen dazu gebracht wird, den König zu verbrennen.

Mit seinem Helm schaut er sich den Kristall genauer an – dabei entdeckt er, dass es sich tatsächlich um einen Teil eines Kanalbau-Schiffs handelt, dass vermutlich in einem der Kriege vor tausenden Jahren hier verschüttet wurde.

Pengaah hat es in der Zwischenzeit geschafft, die Piookrihaa zu überreden, uns eines ihrer Kanonenboote zur Verfügung zu stellen (Benny). Andere Schiffe patrollieren bereits in der Umgebung.

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