Shadow Files 48 – Zurück im realen Horror

Mit dem Kuss kehrt die volle Erinnerung an das Geschehene, seit sie den verfluchten Wald betreten hatten, in Max Kopf zurück. Kalt und eklig bläst der Wind und ein Gewitter rollt an. Ein Blick zum Haus enthüllt – einfach nur ein altes, heruntergekommenes Herrenhaus, das gar nichts unheimliches mehr an sich hat, außer vielleicht, dass es beim Zusehen weiter verfällt.

Nur der See wirkt weiter unnatürlich, was an der Bewohnerin liegen mag, die sich gerade mit ihrer neuen Errungenschaft dahin zurückgezogen hat und dort auch bleiben wird, da es ihr Heim ist, wie sie dem kränklich aussehenden Liam aus den Tiefen erklärt.

Goran prüft sein Handy und tatsächlich funktioniert die Elektronik wieder und er erhält sogar ein schwaches Netz. So erfahren die Abenteurer, dass inzwischen der 22.02.2022 ist.

Etwas ratlos stehen sie um das ramponierte Auto herum und überlegen, wie sie hier wegkommen. Mit gemeinsamen Kräften gelingt es ihnen, das Fahrzeug wenigstens rudimentär wieder in Gang zu kriegen, auch wenn sämtliche Statusanzeigen Alarm schlagen und es nicht möglich ist, über den dritten Gang hinaus zu schalten, können sie wenigstens wieder fahren.

Goran macht zum Abschied nochmal ein paar Fotos, dann machen sie sich auf den Rückweg. Das Grundstückstor stellt inzwischen auch kein großes Hindernis mehr da, der dicke Torriegel ist größtenteils verrottet. Beim letzten Blick zurück ist schon ein Teil des Hausdaches eingefallen.

Nach einer zähen, aber ereignislosen Fahrt erreichen sie im strömenden Regen ihr Domizil. Weiter im Süden scheint das Unwetter noch heftiger zu sein.

Max zieht ein paar meditative Bahnen im Pool, um die unheimlichen Eindrücke zu verarbeiten und legt sich danach erstmal ins Bett. Auch Goran nimmt sich erstmal eine Auszeit, nur Liam findet keine Ruhe. Er entschließt sich, ein Buch über seine Erlebnisse zu schreiben und legt gleicht los. Beim Blick aus dem Fenster fällt ihm ein seltsames Aufleuchten im Süden auf und er sieht eine militärische Hubschrauberflotte, die sich grob in diese Richtung bewegt. Er zählt mindestens 12 schwere Hubschrauber.

Daraufhin fängt er an zu recherchieren und schaut nach den Blogs, in denen er vor ihrem Aufbruch interessante Informationen gefunden hatte. Doch diese Blogs sind nicht mehr auffindbar. Stattdessen findet er in einem seiner Wegwerf-Email-Accounts eine Nachricht “Wichtige Info: Verlass das Land! Kannst Du das?” Es enthält auch einen pdf-Anhang, der aber so verseucht aussieht, dass er ihn lieber gleich entsorgt. Er erkennt, dass sein Account mit Werkzeugen militärischer Güte gehackt wurde und er davon ausgehen muss, dass es nicht mehr lange dauert, bis er hier lokalisiert wird. Leicht panisch nimmt er die Festplatte aus dem Rechner und zerstört sie. Dann weckt er seine Kollegen und eröffnet ihnen, dass sie gehen müssen.

Goran fragt nach den Nachrichten und er und Liam versuchen, etwas herauszufinden. Sie finden einige seltsame Nachrichten. Goran stößt auf einen Bericht über Polizei-Hundertschaften, die in einem Dorf von “Hooligans” aufgerieben wurden. Irgendwelche Augenzeugen berichten von Wesen aus dem Wald. Seit etwa zwei Tagen häufen sich Berichte über einen chemischen Gau, der ein großes Gebiet um den Wald mit der Monsterhöhle umfasst. Dörfer und Städte wurden bzw. werden gerade evakuiert. Als Goran sich den Post mit den Hooligans nochmal genauer anschauen will, findet er ihn nicht mehr wieder.

Irgendwie ist die Nachrichtenlage verwirrend und Liam vertieft sich in der Recherche, so dass er nicht einmal mitbekommt, dass irgendjemand an der Pforte sturm klingelt [Chip]. Die Kamera zeigt einen Mann im strömenden Regen, der aufgeregt um Hilfe bittet, es habe einen Auto-Unfall gegeben bei dem auch ein Kind beteiligt sei. Als er nicht die erhoffte sofortige Reaktion bekommt, rennt er ungeduldig wieder davon. Mit etwas schlechtem Gewissen schnappt sich Goran sein Erste-Hilfe-Set und rennt hinaus in den Regen. Max schnappt sich noch zwei MPs und rennt ihm hinterher.

Am Straßenrand steht ein alter Skoda mit Warnblinker, ein Stückchen weiter liegt ein Kombi im Straßengraben auf dem Dach. Der Mann, der sie um Hilfe geholt hat, werkelt irgendwas durch das zerborstene Fenster der Beifahrertür. Goran kommt hinzu und erkennt, dass der Fahrer wahrscheinlich tot ist, da ihm ein Verkehrsschild im Körper steckt und den Arm abgetrennt hat. Auf der Beifahrerseite hat der Mann gerade eine Frau aus dem Gurt geschnitten, die schwer verletzt ist. Hinten im Auto kann er ein Kind erkennen, dass kopfüber in seinem Kindersitz hängt, aber auf den ersten Blick unverletzt aussieht.

Goran entschließt, dass es wohl am Besten ist, sich zuerst um die Frau zu kümmern und gemeinsam mit Max, der inzwischen auch angekommen ist, reißen sie die verklemmte Beifahrertür auf und heben vorsichtig die Frau aus dem Fahrzeug. Sie blutet sehr stark und Goran erkennt, dass sie schnell handeln müssen. Der andere Helfer krabbelt in das Fahrzeugwrack, um nach dem Kind zu sehen.

Während Max die Frau bei Bewusstsein hält, indem er ihr irgendwelche Geschichten erzählt, die sie wahrscheinlich gar nicht versteht, gelingt es Goran in letzter Minute, die Blutungen zu stoppen und die Frau zu stabilisieren.

*Schwenk*

Nach intensiver Recherche zeichnet sich für Liam endlich ein Bild der Nachrichtenlage ab. Gegen 12:00 am Vortag wurden alle möglichen verschiedenen Berichte über die Ereignisse in der Region in verschiedensten Medien durch eine gleichlautende, relativ schwammige Erklärung über einen Chemiegau ersetzt. In irgendwelchen versteckten oder schlecht gewarteten Cache-Servern findet Liam noch ein paar der Originalbeiträge, unter anderem den mit den Hooligans, den Goran vorhin noch entdeckt hatte, der aber vom Urheber wieder gelöscht wurde. Der Originalbericht enthält ein Foto, dass mehrere Menschen zeigt, die seltsame Pflanzenauswüchse an ihren Körpern haben.

*Schwenk*

Ein knackendes Geräusch lässt Goran und Max aufblicken, nur um noch die Blutfontäne zu sehen, die sich aus dem aufgerissenen Schädel des Helfers ergießt, der sich um das Kind kümmern wollte. Über ihm steht das kleine Kind mit undefinierbarem Gesichtsausdruck. Aus seinen Schultern ragen statt normaler Arme zwei kräftige pflanzenartige Stränge, von denen einer gerade mit irrer Geschwindigkeit nach Goran schnappt und ihn [Aspekt: am Hals packt]. Mit großer Mühe reißt sich Goran los während Max sich den anderen Rankenarm schnappt und ihn hinter die aufgerissene Beifahrertür klemmt und so fixiert, dass er nicht mehr loskommt [Chip]. Das Kind will sich losreißen, doch Goran kann auch den anderen Arm vorerst festhalten.

*Schwenk*

Diese Menschen sehen eigentlich normal aus, einer hat sogar eine Uniform an, und sie laufen auch nicht wir irgendwelche Zombies durch die Gegend. Doch die Auswüchse sind da und das Foto scheint echt zu sein.

Eine der letzten Nachrichten, die Liam finden kann, bevor die große Nachrichtenbereinigung stattfand, berichtet von einem Marschflugkörper, der in einer der betroffenen Städte eingeschlagen hat. Liam sichert sich die gefundenen Schnipsel mit Screenshots.

*Schwenk*

Ein kurzer Feuerstoß knallt in den Ohren, auf der Stirn des Kindes ist plötzlich ein Loch und es sackt regungslos in sich zusammen. Zitternd lässt die Frau die MP sinken, die sie aus Max Gürtel geschnappt hat. Dann verliert sie das Bewusstsein.

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