Kapitel 46: Blühende Landschaften

Uhrzeit: 15:03 – Wir haben immer noch das Gefühl, dass der Welt lebt – ein bösartiges Leben. Alles ist falsch. Alles will allem Lebendigen schaden.

B.O.B. betritt als Erster die Hütte. Er wundert sich mal wieder, warum Menschen Gebäude aus Holz bauen. Der Roboter bemerkt, wie schwer die Tür für Menschen zu öffnen wäre. Im Inneren ist es dunkel, so dass der Eiserne seine Lampen einschaltet. Die Bildanalyse ergibt, dass die Bauweise der alten Nordischen Tradition entspricht. Der Raum wirkt wie eine Mischung aus Taverne und Lagerhalle. Hier und da sind Pflanzen durch den Boden gedrungen. – Auch Evelyn schaut vorsichtig durch die Tür.

Dodo hält nach der Zauberin Ausschau – und überlegt, was die Quelle des Schwarzen sein könnte. Das Haus ist es nicht, dass spürt er. Wenn er in den Wald hineinblickt, dann bemerkt er, dass da mal ein Weg war, der nach Süden führt. Der Wald hingegen wirkt im Landesinnere bedrohlicher. Aber auch hier scheinen die Pflanzen zu leben. Doch der Stein in seiner Tasche strahlt etwas aus, dass dem Schwarzen entgegenwirkt. Dann hört er wieder das leise Stöhnen im Haus. Er beginnt leise zu singen und Räucherstäbchen zu entzünden.

Robin umkreist das Haus – mit dem Gewehr in Anschlag. Das Gelände dahinter ist uneben. Zwischen Wald und Haus ist vielleicht ein Meter Platz. Am Ende des Hauses sieht er einen Ausgang, der für Menschen zu klein ist – aber wohl mal Teil eines Geheges war. Von dem ist aber nicht mehr viel zu sehen. – An der Rückseite des Dachs gab es wohl auch eine größere Lagelucke. Vom dem Lastenkran ist aber nicht viel zu sehen.

“Dieser Wald ist nicht wie der Wald daheim.”

Auch Minus X betritt nun das Haus, dass wohl mal als Handelsposten gedient hat. Hinter Stallung schillert in Schein unserer Lampen einige Rüstungsbeinschienen – und dies scheint auch der Quell des Stöhnens zu sein. Ihm fällt auch auf, dass nicht nur der Staub in der Luft ist… Das Mädchen bindet sich ein Tuch vor das Gesicht. Aber auch ihr fällt die Feindseligkeit und Verdorbenheit des Waldes auf, während die Zauberin zu singen beginnt.

Ethan hat einen ungewöhnlichen Moment der Klarheit und hört wie der Stein, den Dodo bei sich trägt, seine Tonlage verändert, um mit Dodo zu singen. Aber auch das Rauschen des Waldes wirkt unglaublich bedrohlich – und das Zentrum des Schreckens ist noch weiter weg. Unter dieses Rauschen mischt sich die sehr leise, aber auch sehr bedrohliche Art und Weise, die Stimme der Frau, die zu beten scheint. Er kann sich auch des Eindrucks nicht erwehren, dass der Wald lebt. Und überall scheinen schwarze Flocken auf die Landschaft niedergeht.

B.O.B. geht nachschauen, wo das Stöhnen herkommt. Minus X nimmt das Gewehr im Anschlag. Je weiter in dem Haus vorrückt, je deutlicher hört auch er das Stöhnen. Hinter den Regalen, bei der kleinen Tür, findet er dann die Beinschienen mit Unterleibsschutz… und dann wird ihm klar, dass die Luft komplett mit schwarz-roten Partikel gefüllt. Auf dem Boden liegen die Reste eines Humanoiden, aus dem Blüten herausgewachsen sind. Aus dem Blütenkelch, aus dem der Kopf gewachsen ist strömen die Teilchen. Rund um das seltsame Wesen wachsen schwankende Blütenkelche.

B.O.B. ruft Minus X zu sich, der auch fassungslos vor dem Hybriden steht bleibt – und sich dann vorsichtig nährt, um die Rüstung genauer in Augenschein zu nehmen: die Rüstung stammt aus der Zeit vor dem Krieg. Auf der Rüstung findet sich auch ein verblaßter Cyberworks-Schriftzug und ein kleines Logo. Das gleiche Logo, dass wir auf dem Kästchen gefunden haben – es scheint sein Einheiten-Zeichen zu sein. Das Logo ist dem Zeichen auf dem Kästchen sehr ähnlich.

Während sich der Vierarmige nährt, öffnet sich auch der Mund des Wesen und eine verzweifelte Stimme ertönt: “Bitte töte mich!” – Aus dem verwachsenen Augen entfleucht eine Träne. – Minus X ruft seinen Vater: “Dodo, hier ist ein Wesen, dass Deine Hilfe brauchen könnte!” Eine der Wurzeln – sie wirkt wie eine Hand – scheint etwas signalisieren und nach Minus X greifen zu wollen.

Dodo hört nicht auf zu singen, während er die Hütte betritt. Auch er ist geschockt – aber auch sein Wissen hat Grenzen. Er spürt nur, dass hier ein Mensch von mächtigen Kräften verflucht wurde und wohl lange Zeit schon leidet.

Minus X legt an: “Soll ich seinem Leiden ein Ende setzen?”

B.O.B.: “Menschliches Leben muss geschützt werden.”

Minus X: “Nennst Du das menschliches Leben? – Wenn dies ein Kamerad auf dem Schlachtfeld wäre, dann würde ich seinem Wunsch nachkommen. — Können Sie mich hören?”

Das traurige Auge sagt ja…

“Vater, besteht noch Hoffnung?”

Dodo scheint zu überlegen – und eilt dann aus dem Haus.

Robin erinnert sich an eine Geschichte der Jäger, die von einem verwunschenen Wald erzählt, in dem Menschen zu verwunschen Pflanzen werden. Nur wenn man ihre Wurzeln durchtrennt, besteht Hoffnung, dass der Verfluchte ins Himmelreich kommt. – Er erzählt die Geschichte denjenigen, die noch Draußen stehen. Man überlegt, welches Werkzeug dazu geeignet sein könnte.

Dann horchen alle auf, denn auf einmal hört Ethan wie Holz zu splittern beginnt. “Wir sollten in Deckung gehen!” Ethan schiebt Evelyn in das Haus. Als Robin sich umsieht, bemerkt er eine Bewegung in den Bäumen und zieht sich unter das Dach zurück. Und dann erblickt er die schreckliche Pflanze aus der mehrere Totenschädel gewachsen sind. Einen Schädel hält es in der Hand. Er warnt die anderen.

Dodo folgt Robins schreckenserfüllten Blick. Er sieht das Wesen, dass einen der Schädel nach Unten wirft. Als der Schädel auf den Boden schlägt, wachsen ihm sofort hölzerne wurzelartige Spinnen-Beine und das Wesen rennt auf Robin zu. Der eröffnet das Feuer auf das Wesen im Baum – verfehlt jedoch.

Der Schädel nährt sich weiter. Dann steckt es seine Holzglieder in den Boden und beginnt Robin von den Beinen her einzunehmen.

Der Waldgeist auf dem Baum beginnt sich aufzurichten. In der Halsgegend ist ein rötliches Schimmern – und dann schreit es. Aus dem Wesen strömt der rot-schwarze Nebel, der auf Robin zufliegt, einhüllt und durch seine Rüstung dringt.

Das Mädchen spürt, dass die Luft in der Hütte ungesund ist und drückt sich an Ethan vorbei, während sie ihre Pistole zielt und sich einen überblick verschafft.

Ethan brüllt: “Evelyn, gehe nicht raus!”

Robin gelingt es, sich aus dem Wurzelwerk zu befreien.

B.O.B. begibt sich nach Draußen. Es fällt ihm aber schwer sich zu orientieren.

Minus X stürzt sich laut schreiend mit der Kettensäge aus dem Haus.

Der Schädel öffnet sein Maul – aber es folgt kein Schrei; dann krabbelt er wieder auf Robin zu und versucht ihn gegen die Wand zu pressen. Was ihm gelingt. Robin verliert sein Gleichgewicht.

Dodo zerschmettert den Schädel mit dem Hammer.

Der Waldgeist reißt sich einen weiteren Schädel aus dem Leib: Bereits im Flug greift der Schädel mit einer Wurzel nach dem Ast; während der Waldgeist den rot-schwarzen Nebel auf die versammelten Kämpfern regnen läßt. Dodo bleibt kurz wie angewurzelt stehen.

Evelyn schießt auf den schwingenden Schädel. Der Schuß trifft. Das Maul öffnet sich. Und das Schwingen stoppt.

B.O.B. eröffnet auch das Feuer. Doch der Schuß trifft nur ein Stück Holz, das an dem seltsame Wesen wächst.

Robin versengt mit seinem Laser das Wesen.

Minus X nutzt seine Kettensäge, um den Baum mit dem Baugeist zu fällen. Das Waldwesen kann sich fangen und landet auf den Füßen. – Wo Dodo schon auf ihn mit dem Hammer wartet. Das Wesen beginnt zu schwanken und zu bluten, ein seltsames und dickflüssiges Blut.

Ethan beginnt das Lied des Steins zu singen: Das Wesen scheint unter den Tönen sehr zu leiden. Das Lied scheint das Holz zu zerfressen.

Notiz für SL: Waldwesen – 1 Wunde, shaken, vulnerabel

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